Ahoi Pop Festival – das Finale

Mit dem vierten und letzten Tag fand das AhoiPop-Festival im Posthof Linz ein mehr als würdiges Ende. Neben Mopedrock – die nicht ganz überzeugten – standen mit AWOLNATION und Kraftklub zwei absolute Hochkaräter auf der Bühne, die den restlos ausverkauften Saal zum Kochen brachten. 

Pünktlich um 20 Uhr – die absolute Alptraumzeit für jede Band – betraten Mopedrock die Bühne. Sie hatten es schwer – mussten sie doch vor Kraftklub- und AWOLNATION-Fans auftreten, die auf ihre Idole warteten. Auch die Tatsache, dass die Französischkenntnisse im Publikum nicht die besten waren, machte es für sie noch schwerer, durch Songs auf Französisch die Energie auf das Publikum zu übertragen. Macht nix, schade drum, aber der Rest des Abends sollte entschädigen.

Danach betraten nämlich AWOLNATION die Bühne. Jene AWOLNATION, deren Song „Sail“ nicht nur einige Fernsehwerbungen musikalisch untermalt. Jene AWOLNATION, deren Youtube-Clip zum eben erwähnten „Sail“ mehr als 21 Millionen Klicks aufweist. Aber auch abseits davon wissen die Jungs noch immer zu begeistern. Begeistern im Sinne davon, dass sie es schafften, Kraftklub-Indie-Electro-Fans auch für Rock zu begeistern. Auch wenn sich hier noch immer die Frage stellt, warum AWOLNATION als Indie-Rock bezeichnet werden. Aber egal, gelungen war das Konzert allemal!

Zum Finale kamen KRAFTKLUB mit ihrer ganz eigene Ästhetik auf die Bühne. Die uniformen Gewänder pendeln irgendwo zwischen US-College-Boys und ewiggestrigen Polohemdenträgern (natürlich in weiß und mit Hosenträgern). Dazu der deutsche Sprechgesang von Sänger Felix, der gekonnt gewitzte Texte zu gefühlten drei unterschiedlichen Akorden und zwei abwechselnden Rhythmen in die Menge schreit. Dazwischen unterhält er die 1.200 Menschen im Saal mit kleinen Anekdoten und lässt auch keine Selbstironie missen wenn er die ruhigere Nummer „Kein Liebeslied“ als Möglichkeit zum Bierholen an der Bar ankündigt. Das Konzept geht auf und die Fans tanzen ekstatisch bis zur letzten Nummer mit.



Fotos: Christoph Thorwartl, Benedikt Reiter, a_kep

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.