Der Nino aus Wien: Stuwerviertler Poesie in Welser Gemäuern

Unter seinen Fans wird er geliebt als die „Österreichische Antwort auf Bob Dylan“ – die anderen haben keinen Musikgeschmack. Nach zweifache Verschiebung des ursprünglich im April angesetzten Posthofkonzerts in Linz ist nun der erste Stop seiner Tour in Oberösterreich der Schlachthof in Wels. 

Das eigentlich als Open-Air angekündigte Konzert wurde aus meteorologischen Gründen kurzfristig nach drinnen verlegt. Den Aperitif zu Beginn machten BAERE. Der Indie-Soul/Musiker aus Wien kam mit unterstützung seiner Band, wobei uns ein bekanntes Gesicht unterkam. Der Bassist der Band ist uns bereits vom Musikprojekt “Holli” bekannt, die letztes Jahr bei unseren Acoustic Qlashes zu Gast waren. 

Nach kurzer Pause ging es los / der für 200 Leute bestuhlte Saal war nicht zur Gänze gefüllt. Sein Auftritt begann mit dem Song “Taxi Driver”, der definitiv beste Song des im Mai erschienen Album “Ocker Mond”. Er sollte neben “Unter Fischen” auch der einzige bleiben. Am öftesten vertreten auf der Setlist war sein vorletztes, nach ihm selbst benannten Album, unter anderem auch mein persönlicher Lieblingssong “Unentschieden gegen Ried”. Nach dem Aufstieg der SV Ried bekommt der Song an Aktualität zurück, da laue sonntagnachmittagliche 0:0 vom SK Rapid in der Innviertler Prärie wieder möglich sind! 

Als Nachschlag gab es noch Evergreens wie “Coco Bello”, “Schlagoberskoch” und natürlich das Praterlied – nur “Du Oasch” enthielt uns der Nino vor. Nach einem recht abrupten Ende holten wir uns noch eine signierte Platte und natürlich ein Foto, bevor es durch die regenreiche Nacht zurück nach Linz ging. Der Nino aus Wien gehört, zumindest meiner Meinung nach, zu den besten Liveacts des Landes, weshalb er für mich auch beim dritten Mal absolut sehenswert war – und so freue ich mich auch schon auf das nächste Konzert am 15. Oktober im Posthof.

Fotos: Christoph Leeb

Chemiewerker in der Stoistodt. Gesellschaft, Musik und Fußball