Soap & Skin @ Posthof Linz
Düster, traurig und ein Schmunzeln. Gestern Abend beehrte die junge Anja Plaschg aka Soap&Skin, nach ihren Auftritten 2008 In der KAPU und 2009 im Mariendom, den Linzer Posthof gemeinsam mit ihrem Ensemble.
Mittwoch der 15. Februar 2012 – ca. 20:20: Ich betrete den Großen Saal des Linzer Posthofs. Ein beißender Geruch steigt mir in die Nase, welcher mich an dem in einer Kirche erinnert. Düstere, nahezu gefühllos wirkende Musik ist zu hören. Auf der Bühne steht eine junge Dame, welche sich Jack November nennt und spielt auf ihrer Gitarre. Nach ihren Aussagen spielt sie diese erst seit drei Monaten. Das durchmischte Publikum, von jungen Schnöseln bis alten Punks, sitzt und steht im jetzt schon nahezu vollem Saal.
Nach der Darbietung von Jack November begebe ich mich in den Fotograben, in dem ca. Acht(tausend) FotografInnen gespannt auf Soap&Skin, so wie das restliche Publikum, warten. Anja Plaschg betritt in schwarzem, langen Mantel und Kleid die dunkle Bühne, auf der ein Bösendorfer platziert ist, welchen sie erst nach der ersten Nummer „Deathmental“ bespielte. Nach „Cradlesong“ schlägt sie dann auf das einzig weiße auf der Bühne, die Tasten des Klaviers, ein, begleitet vom Ensemble. Jetzt wird das Konzert vom Publikum aus genossen. Es erklingen alte und neue Songs, wie „Wonder“ oder „Voyage Voyage“. Anja Plaschg sitzt vertieft in die Musik ohne jeglichen Worten zwischen den Songs, wie man es von ihr gewohnt ist, auf ihrem Hocker. Diese düstere Stimmung wird nur durch ein allgemeines Schmunzeln im Publikum gestört, weil Anja falsch zu einem Song einsetzt. Nach „Mr. Gaunt PT 1000“ erhebt sich Soap&Skin und gibt dem Ensemble, unter anhaltendem Applaus, mit einem druck auf die Space-Taste ihres Notebooks den Einsatz zum Lied „March Funebre“. Sie begibt sich ausgelassen tanzend zum Mikrofonständer und lässt zwei Songs lange ihren Emotionen freien lauf. Danach begibt sie sich sichtlich gerührt und dankend von der Bühne. Der tosende Applaus holt sie noch einmal zurück auf die Bühne und gibt alleine noch eine gefühlsvolle und ruhige Zugabe mit dem Song „Born To Lose“.
Schade für euch, dass es die Drei-Song-Regel für FotografInnen gibt. Denn die schönsten Fotos sind in meinem Schädel und in dem des Publikums. Sorry.
Ahoi. Erli.
Photos: Erli Grünzweil und Bene Reiter