The Parlotones: Musik aus einem Guss

Sie sind gemeinsam mit Snow Patrol auf Tour, und werden auch kommende Woche das Publikum in Wien verzaubern. Die Rede ist von „The Parlotones“, die vor allem eines beweisen: dass ein Support-Slot zu wenig für sie ist. 

„Freakshow“ heißt der Opener der Platte. Fast schon als Spoken-Word-Track zu bezeichnen, gibt er das Intro für das, was folgen wird. Und eines sei verraten: Das, was folgt, lohnt sich! „Soul and Body“ ist der erste „echte“ Track des Albums, und der hat es in sich. Bei Liveshows wird dieser Song sicher zum Standardrepertoire gehören, eignet er sich doch hervorragend zum Shaken, Abtanzen und „in völlige Ekstase verfallen“. Danach folgt mit „Brave and Wild“ allerings ein Song, der das noch toppt. Hier wird definitv kein Bein ruhig verharren können. „Save your best bits“ gehts danach etwas ruhiger, doch nicht schlechter an. „Don‘ look back“ ist immer noch ein Motto, dem man getrost folgen kann. „And my life is incomplete, without this missing puzzle piece“ ist auch eine Zeile, die man auf alle möglichen Situation bestens anwenden kann. Thumbs up dafür!

„Goodbyes“ knüpft danach dort an, wo die ersten vier Tracks aufhörten. Eine Ballade, und das ganze ein bisschen untermalt. Zum Mitschunkeln, allerdings nicht wie auf Zeltfesten, sondern wie auf Rockkonzerten, wie sich das nunmal gehört. Und „Goodbyes are never easy“, da hat die Band definitiv recht. Bei „Sweet as a stolen kiss“ kann man dann getrost die Feuerzeuge auspacken. Der Song ist ruhig, lädt zum Träumen ein – um danach richtig loszulegen. Also – Feuerzeuge wieder weg, Beine in die Hand nehmen und mittanzen!  „Honey Spiders“ ist ein Song, der allerdings nicht ganz an die Vorgänger anknüpfen kann. Immer noch eingängig, immer noch gefallend, aber doch das gewisse Etwas vermissen lassend. Ein paar Ska-Einflüsse lassen jedoch getrost drüber hinweg sehen. Hier wäre es wirklich „Sudern“, würde man den Song durchfallen lassen. Also geben wir eine „1-„, aber auch nur, weil die Vorgänger alle eine „1“ verdienen. „We just wanna be loved“ drückt danach auf den Punkt gebracht das aus, wonach alle Bands dieser Erde trachten: Liebe durch das Publikum. Wenn man das so ausdrückt wie die Parlotones, dann ist ihnen die Liebe der Crowd gewiss. Eingängige Basslines tun ihr Übriges dazu, den Song auf Heavy Rotation laufen zu lassen, genauso wie der diesmal gut eingesetzte Background-Chor.

„Down by the lake“ ist ein straighter Song – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Aber mit einem „Ohrwurm“-Faktor. Genauso wie „I’m alive“ – da allerdings für diejenigen, die auf Midtempo-Tracks stehen. Ein Song, der auch akustisch sehr gut funktionieren würde. „Sing you to sleep“ und „Suitcase for a home“ bilden danach den Abschluss einer Platte, die ganz weit oben in der „Griffbereit“-Liste jedes Plattenregales stehen sollte. Bitte unbedingt mehr davon! Und wie die Jungs sonst so ticken, wird subtext.at am Dienstag herausfinden. Gemeinsam mit Snow Patrol werden sie in Wien rocken – und wir werden es uns natürlich nicht nehmen lassen, sie zum Interview zu bitten!

Die Bewertung der subtext.at-Redaktion:

5/5 Punkte

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.