Sia – 1000 Forms of Fear
Die australische Künstlerin Sia Furler ist international bekannt – aber irgendwie immer noch einem viel zu kleinen Teil. Mit 1000 Forms of Fear sollte sich das aber – hoffentlich endlich – ändern.
Mich verfolgt Sia nun schon seit einigen Jahren: Mit Some people have REAL Problems (2008) hat sie sich mit zahlreichen wirklich herausragenden Liedern, wie z.B. „Day Too Soon“, „Beautiful Calm Driving“ oder „Soon We’ll Be Found“ in mein Herz gesungen. Ihr darauffolgendes Werk We are born (2010) überzeugte dann ebenso: Wieder der typische Sia-Sound, wieder eine Vielzahl an potentiellen Hits und ein guter Mix aus schnelleren, mitunter experimentierfreudigen Liedern und ihren berührenden Balladen. Und mit 1000 Forms of Fear (Erscheinungsdatum: 4. Juli 2014) soll sie nun aber wirklich weltweit bekannt werden. Auch wenn das neue Album für jemanden, der sie schon länger hört, zu Beginn zumindest einen Schock bereithält.
„Chandelier“, das Eröffnungslied, könnte nämlich genauso von Rihanna gesungen werden. Es erinnert vom Gesang, von der Musik, vom Takt an irgendeinen Song der Amerikanerin. Und das ist natürlich erschreckend: Wenn die großartige Australierin offenbar mit aller Gewalt in die Charts drängt. Aber ich kann euch jetzt schon einmal verraten: Dieser Schock vergeht. Zwar klingen rihanna’ische Sounds immer mal wieder durch, doch im Vordergrund steht da immer noch diese blonde Frau mit ihrer Stimme, die aufgrund ihrer Flexibilität immer wieder überraschen kann.
Frau Furler ist übrigens vielleicht noch nicht der große Star für ihre eigenen Songs, aber auf der Musikstar-Ebene hat sie sich bereits einen großen Namen mit ihren Texten gemacht. So hat sie u.a. das Lied „Titanium“ von David Guetta mitgeschrieben, oder auch „Diamonds“ (oh, ist das das Lied, an das mich Chandelier erinnert?) von Rihanna stammt voll und ganz von Sia. Das könnte jetzt vielleicht den einen oder anderen Interessierten etwas verschreckt haben, aber ich behaupte jetzt einmal, dass Sia dazu beigetragen hat, dass aus diesen Lieder-Musiker-Combos zumindest noch etwas halbwegs Gutes herausgekommen ist. Außerdem hat sie auch beim Duo Zero 7 mitgewirkt, das vor allem durch den Song „In the waiting line“ vom Garden State-Soundtrack weltweite Beachtung bekam.
Ein großer Song auf 1000 Forms of Fear ist „Hostage“. Vielleicht, weil sie dabei ihre rauere Stimme auspackt. Oder auch „Straight for the knife“, „Fair Game“ und „Eye of the Needle“. Nach dem erstmaligen Durchhören weiß man, warum man ihr vor sechs Jahren verfallen ist. Zwar wird Some People Have REAL Problems weiter einen besonderen Platz einnehmen, das etwas ruhigere Album, mit weniger elektronischem Sound. Aber 1000 Forms of Fear ist eine makellose Fortsetzung von Sias großartiger künstlerischer Arbeit. Und auch wenn sie eventuell mit Klängen eröffnt, die an Rihanna erinnern, so hört sie ihr Album wieder mit dem bekannten und geliebten Sia-Sound auf: „Dressed in Black“ ist wieder einmal ein grandioses Abschlusslied.
Also für alle, die Sia schon kennen, gilt nur eines: So schnell wie möglich reinhören. Und für alle Neulinge: Frau Furler macht großartige Musik, die es sich verdient hätte, in eure Gehörgänge vorzudrängen.
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