„Das Beste ist noch nicht vorbei“ – Fiva ist wieder auf Tour!
Einen Abend lang nur Tanzen hieß es am letzten Freitag in Wels. Warum ? Fiva feierte ihren Tourstart im Welser Schl8hof. Mit von der Partie war der Linzer HipHopper „Average“, der sie die nächsten 17 Tage auf der „Alles Leuchtet“-Tour begleitet.
Ein Abend, der noch lange lächelnde Gemüter in die Gesichter zaubern wird. Fiva begeisterte das Publikum. Und so ein breit gefächertes Publikum sieht man selten, vom Schulanfänger bis zur Pensionistin waren alle vertreten. Aber bevor die deutsche Rapperin die Bühne betrat, heizte der Lokalmatador „Average“ gut ein.
Er präsentierte auch Songs der neuen Platte „Au Concept“. Auch wenn man auf seinen Stamm-DJ Url leider verzichten musste, so hat er mit DJ Radrum einen würdigen Ersatz gefunden. Neben den neuen Songs spielte der Linzer Stahlstadtboy auch Klassiker wie „OM“, „Spaßfreie Zone“ und „Ich tanze den MIA“. Apropos Klassiker, bei einem gelungenen Average Konzert darf auf keinen Fall Songs wie „Tu es schon“ oder „Stahltown“ von dem Tuesday Classics Projekt fehlen. Auch diese Lieder konnten punkten und ließen die anfängliche Schüchternheit des Publikums komplett verschwinden.
In der Umbaupause konnte man die Möglichkeit nutzen, um die aufgebrauchten Getränkeressourcen wieder aufzufüllen – oder auch nicht, die Schlachthof-Bar hat wohl nicht mit so einen Ansturm gerechnet, und man musste für ein Getränk eine halbstündige Vorlaufzeit einplanen. Die Zeit hatten die wenigsten, weil es drinnen im Saal schon bald wieder weiter ging – mit der bezaubernden Fiva.
Die Band zeigte schon vom ersten Ton an, dass sich das jahrelange zusammenspielen ausgezahlt hat, harmonischer top aufeinander abgestimmt begeisterten sie schon beim Intro den mittlerweile vollen Saal. Und spätestens als dann Niva Sonnenberg alias Fiva die Bühne betrat, richteten alle die Augen nach vorne zum Hauptgeschehen. Eröffnet wurde das Konzert mit dem Klassiker„Goldfisch“. Auch wenn manchen Kritiker meinen, man soll seine besten Lieder nicht schon zu Beginn eines Konzertes „verheizen“, so ging der Plan von Fiva, die Konzertbesucher auf eine gute Show einzustimmen, zu 100 Prozent auf.
Danach spielte sie eines der neuen Lieder, dass gemeinsam mit Bernadette la Hengst aufgenommen wurde: „Wir kleben daran“. Man fand naturgemäß viele der Lieder der neuen Platte in der Show wieder, und nicht nur die tanzbaren Lieder wie „Einen Sommer lang nur Tanzen“ begeisterten. Auch bei Liedern, die einen tieferen Sinn ergeben, wie „Phönix“ lauschten alle angespannt den Texten dieses ungewöhnlichen Reiseberichtes.
Und denen, die sich die Frage stellten, wie man das Alles als Frau schafft, servierte Fiva die Antwort auf einen silbernen Tablett in Form von dem Lied „Wunderland“ und ermutigte so alle Frauen und Mädchen, einfach ihr Ding durchzuziehen. Solange es Spaß macht wird es auch funktionieren.
Besondere Highlights waren auch Songs wie „Feuerwerk“, eine Hommage an das Tourleben, oder „Du bist nicht mein Monster“, wo alle in den Köpfen herumschwirrenden „Monster“ erfolgreich vertrieben wurden.
Auch wenn es bei der Tour vorrangig um das neue Album geht, streute sie zwischen neuen Songs immer wieder Klassiker der vorhergehenden Alben. Da fand man unter anderem das Lied „Frühling“, „Leuchtturm“ und „Glotz nicht, schüttel dich“. Das – Zitat Fiva – „bezaubernde Publikum“ wurde auch mit Liedern wie „Dein Lächeln verdreht Köpfe“ und „Mein Herz tanzt Farben“ belohnt.
Nach und nach wurden alle Lieder der neuen Platte gespielt und man merkte, dass es langsam dem Ende zu geht. Doch umso intensiver wurde die restliche Zeit genutzt mit Liedern wie „Das Beste ist noch nicht vorbei“ und „Solange du mit mir singst“ – das alle anwesenden zum Strahlen und Mitsingen anregte.
Und dann war dann plötzlich das Ende da – doch noch nicht ganz, es fehlte noch die Zugabe. Diese zusätzlichen Minuten wurden genutzt, um sich ausgiebig beim Publikum zu bedanken, und noch die letzten beiden fehlenden Songs der neuen Platte,„Kleinkunst II“ und „Alles Leuchtet“ zu spielen.
Auch wenn es beim neuen Album viele Skeptiker gab, die meinten, dass „Fiva schon nachlasse“, so wurden sie in Wels eines besseren belehrt und verließen nach dem Saal das Konzert mit der Erkenntnis, dass Fiva live immer noch top ist. Und: Liebe Fiva, auch wenn das fast drei-stündige Konzert sich angefühlt hat wie eine halbe Stunde, eins ist klar – Die Stadt gehört wieder dir!
Foto: Christoph Thorwartl