Türl Numma DREIZEHNE: Klangfarbe ist das neue Weiss
Dass es irgendwie in Oberösterreich schon seit längerer Zeit im Trend liegen dürfte, sehr geniale und schöne Klangstücke zu produzieren, kann an einem Menschen mit Ohren fast nicht vorbei gehen. Sollte es auch nicht. Vor allem nicht, wenn es sich bei den klangproduzierenden Trendsettern um A Colourful White aus Linz handelt.
Ich habe irgendwie in meinen fast 28 Jahren meiner Weltgeschichte-Zugehörigkeit die Theorie erstellt, dass es für alles einen guten Grund gibt und selbst die kleinsten Dinge mit einem solchen geschehen. Denn genau diese haben oft die größte Wirkung. Natürlich kann es durchaus sein, dass sich mein Denkorgan dieses ganze Lebensparadigma meinerseits einfach nur zusammengesponnen hat, um mit manchen sehr traurigen Sachen einfach besser klar zu kommen. Was soll ich sagen. Solange es funktioniert, gehöre ich gerne zu diesen gesellschaftstechnisch oft belächelten Spinnern.
„Für alles einen Grund. Von wegen Schicksal und so. Lauter wenn, dann Geschichten. Pffffff… Was für ein Vollschmarrn. Wahrscheinlich glaubts dann auch an Sternzeichen, Horoskope, diesen ganzen Astrologiescheiss eben, hat Räucherstäbchen z’haus, trinkt kannenweise Tee und ernährt sich von Tofu, Kichererbsen und Sojajoghurt. Ach ja. Auf diese seltsam aussehenden, extrem unvorteilhaften Pumphosen und den Feminismus-Kram hätt ich jetzt doch fast vergessen. Wenn schon ein Klischee, dann aber bitte auch gleich ordentlich. Pffffff…Spinnerin.“
Um es mal ganz eindeutig zu sagen: Ich sage jetzt nicht, dass dem nicht vielleicht doch nicht so ist. Aber auch das Gegenteil davon kann durchaus eventuell, unter gewissen Bedingungen, nicht doch nicht auch keine Unwahrheit sein. So. Egal. Was aber definitiv unheimlich viel Spaß macht ist, verschiedene Lebenssituationen in den grauen Synapsenbahnen rückwärts zu spulen, ein klitzekleines winziges Detail zu verändern und zu schauen, wie denn die alternative Route ausgesehen hätte. Komplette Zeitverschwendung. Natürlich. „Bitte wenden“ ist ja zeittechnisch wohl doch ein bisserl schwierig. Außer man hat zufällig eine Tardis und einen Dr. Who irgendwo in den heimatlichen vier, oder auch mehr Wänden, herum stehen. Dann könnte es was werden.
Sei es, wie es sei oder auch nicht, jedenfalls hatte eine einzige winzig kleine Email am Mittwoch Abend eine nicht zu unterschätzende Auswirkung auf meinen bisherigen, weiteren Lebensverlauf. Dieser Verlauf beinhaltet bis jetzt zwar nur vier Tage, aber die wären ansonsten definitiv um einiges Vielfaches komplett und absolut anders verlaufen. Vor allem wäre ich dann nicht in den Genuss gekommen, der klangfarbenfrohen akustischen Darbietung der vier Herren aus Linz, samt deren Dame am Tasteninstrument, unter den Bögen, die die U6 bedeuten, lauschenderweise beizuwohnen. Also kurz: Ich hätt‘ das Konzert von A Colourful White im B72 verpasst. Und wenn meine Kleinigkeit da später mal drauf gekommen wäre, dass das wirklich so schön war, wie es war, ich schwöre, ich hätte meinem Alternativ-Routen-Ich mal ordentlich in dessen Arsch getreten. Geht ja mal gar nicht. Von dem her: Kleine Email, wunderklangvolle Wirkung. Danke, Herr Absender!
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