Seraphim: „Eine Gage von tausenden Euros geht sich nicht aus“
Während dem Noppen Air hatten wir kurz das Vergnügen mit der Band „Seraphim“ ein Interview zu machen. Unter anderem erfuhren wir, was in den nächsten Monaten Großes geplant ist, und warum sie so lange „untergetaucht“ sind.
subtext.at: Gleich vorweg was wollt ihr hinter euch bringen bringen? Gibt es eine Frage die ihr überhaupt net beantworten wollt?
Gregor: Nein nicht wirklich.
subtext.at: Ihr habt 2012 die Albumpräsentation gehabt, und man hat seitdem nicht mehr viel von euch gehört. Was ist der Grund für die „Abwesenheit“?
Gregor: Ich glaube, dass wir nicht abwesend waren, wir haben unser Team geändert, uns also als Band verändert. Das letzte dreiviertel Jahr haben wir an unserer neuen EP gearbeitet. Wir haben uns deswegen ein bisschen zurückgezogen und weniger live gespielt. Die EP wird dann Ende September releast, die Songs dafür sind schon fertig und werden momentan aufgenommen.
Alex: Der Hauptgrund war warscheinlich der, dass wir Umstrukturierungen gehabt haben, wie schon erwähnt wurde die Besetzung getauscht, und das hat eben seine Zeit gebraucht, dass man wieder als Band zusammen findet.
subtext.at: Ihr seid ja mit dem Noppen Air groß geworden, das Festival ist ja im Prinzip vor eurer Haustüre. Wie ist euer Bezug zum Noppen Air, was sind eure Erinnerungen daran?
Gregor: Das Noppen Air ist irgendwie „das große Festl“ da bei uns, so wie du gesagt hast vor der Haustüre, wo wir jedes Jahr, seit wir 15 Jahre alt sind dort sind. Weil wir interessiert sind an den Bands und weil halt mal was los ist, und weil es ein lässiges Festival ist. Es ist genauso gewachsen und wir haben des miterlebt. Wir gehen normal jedes Jahr zu Fuß hierher, unsere Wurzeln sind ja nur fünf Kilometer weiter weg. Das ist immer ganz nett.
subtext.at: Das heißt ihr wart immer schon mehr an der Musik und den Bands interessiert als an dem Campingplatz?
Alex: Na schon beides.
Gregor: Ja schon beides. Es hat zwar immer tolle, große Bands gegeben die man gerne sehen wollte.
Alex: Ich muss schon ehrlich zugeben, dass es egal ist, welche Band gespielt hat, weil es immer ein Fixpunkt für uns war hierher zu kommen. In unserem Freundeskreis ist das Noppen Air quasi die Eröffnung der Sommersaison/Festivalsaision. Und wie schon erwähnt sind wir bis jetzt immer zu Fuß hergekommen, vorher wurde noch bei einem Freund gegrillt, und heroben am Campingplatz wurde dann noch gemeinsam gefeiert. Wenn gute Bands waren, war es für uns nur ein Grund mehr das Festival zu besuchen.
Gregor: Es ist einfach das Event wo wir immer hin gegangen sind.
subtext.at: Wie würdest ihr das Noppen Air, wenn man es mit anderen, großen Festivals vergleicht, bewerten?
Gregor: Ich würde es höher bewerten, weil das ganze Festival einen eigenen Charme hat, weil es eben so klein und regional ist und viele österreichische Bands am Noppen spielen. Das finde ich schon cool. Das ist halt ein Team, das die Veranstaltung schon seit 20 Jahren organisiert, die voll motiviert bei der Sache sind. Das macht mitunter auch das Flair aus, das es von den großen Bookingagenturen unterscheidet.
subtext.at: Wie war eure Reaktion, als ihr vom Noppen die Einladung bekommen habt hier zu spielen?
Alex: Naja, wir haben uns sehr gefreut darüber. Das Noppen ist für uns eine gute Gelegenheit vor einem bekannten Publikum zu spielen, die Menschen da in der Umgebung wissen ja doch wer wir sind. Wir sind hier ja doch nicht ganz unbekannt, wenn das jetzt ein Festival ist, das in Wien ist, schaut es dann doch anders aus. Im Publikum befinden sich auch viele „Becks-Kunden“ und das macht es dann zum Heimspiel.
Gregor: Und nachdem es das Lokal „Becks“ nicht mehr gibt, ist das Noppen Air das näheste, wo wir spielen können.
subtext.at: Weil du gerade Wien angesprochen has – ihr habt ja in Wien vor kurzen auch einen Auftritt gehabt, habt ihr schon generell wieder mehr geplant?
Gregor: Ja. Wir spielen jetzt wieder öfter. Wir haben gerade eine kleine Pause gemacht – eh wegen der EP und haben jetzt wieder mehr Gigs geplant, um die neuen Songs ein bisschen ins Blut bekommen, vor allem auch live. Im Mai spielten wir auch in Linz im Ann & Pat, und auch in Ried ist etwas geplant. Im Sommer spielen wir dann im Musikpavillion am junQ.at Acoustic Qlash. Das ganze ist jetzt eine Vorbereitung für die EP, und wenn diese dann veröffentlicht wird, werden wir wieder gezielt mehr spielen. Aber das ist noch in der Vorbereitung und Planung.
subtext.at: Ihr seit ja schon seit 2006 als Band unterwegs, gibt es Momente die waren extrem schön und welche die am liebsten aus der Bandgeschichte gestrichen gehören?
Alex: Ich würde schon sagen, dass es hat schon einen gewissen Knackpunkt gegeben hat, weil einfach die Änderung in der Besetzung eine sehr schwierige Zeit gewesen ist. Weil es dadurch auch Spannungen gegeben hat, weil es sehr emotional geworden ist und doch auch eine Freundschaft dahinter stand. So etwas ist immer schwierig wenn es zu einer Entscheidung kommen muss, weil es so wie es war nicht mehr gepasst hat. Das war meiner Meinung nach die schwierigste Zeit. Es musste sich zu dieser Zeit etwas ändern, die Änderung war zwar nicht leicht, aber wichtig. Es hat lange gedauert, bis das Jedem in Fleisch und Blut übergegangen ist, das alles wieder ok ist. Ich glaube, dass wir jetzt ungefähr seit einem Jahr sagen können, dass wir ein Gesamtpaket sind und zusammen gehören.Es hat halt seine Zeit gebraucht bis wir zu diesem Punkt gekommen sind.
subtext.at: Wenn wir jetzt schon das negative aufgelistet haben, was war positiv bis jetzt?
Gregor: Positiv sind gerade Live-Auftritte, wie am Noppen zum Beispiel. Aber auch in der Ottakringer Brauerei letztes Jahr war es total toll.
Alex: Und gerade wenn man von der Bühne geht und die Menschen noch den Bandnamen schreien macht es irrsinnig Spaß und Lust auf mehr. Für das Gefühl macht man das ganze ja auch.
subtext.at: Das heißt ihr seit keine Band, die wegen den tausenden von Euros auf der Bühne steht?
Gregor: Nein, das mit den tausenden Euros geht sich bei uns leider noch nicht aus (lacht).