FM4 Frequency: das Warmup 2015!

Fast schon traditionell ist es – das Warmup zum größten Alternative-Festival Österreichs, dem Frequency. Auch heuer wieder quer durch Österreich unterwegs am Red Bull Brandwagen. Am Montagabend bei nicht ganz sommerlichen Temperaturen auch am AEC-Vorplatz in Linz. Etwa 1200 Besucher ließen sich den Auftritt der schottischen Rocker Twin Atlantic, den Rockocko-Bässen Johann Sebastian Bass sowie von Mile me Deaf nicht entgehen.

Pünktlich um 18 Uhr öffeneten sich die Tore am ungewohnt abgesperrten AEC-Platz – allerdings nicht für alle. Mitgebrachte Getränke mussten entsorgt werden, genauso wie in der Stadtwerkstatt oder bei Stan’s gekaufte. Veranstalter-Product-Placement eben. Hat dem Zuschauerandrang aber nicht gut getan!

Das mussten auch Mile me Deaf erfahren, die um 18:30 die Bühne erklimmen mussten. Betonung auf „mussten“. Montagabend, scheiss Wetter, Getränkemitbringverbot – alles, was man sich nicht wünscht, war vertreten. Die Jungs aus Wien machten allerdings noch das beste draus und ließen sich nicht beeindrucken. Das Konzert kann man angesichts der Umstände dann auch als durchaus gelungen erachten.

Etwas voller wurde es danach bei Johann Sebastian Bass. Spätestens mit dem Songcontest bekannt geworden und mit den wohl ungewöhnlichsten Kostümen aller österreichischen Bands ausgestattet, brachten sie den Barock in die Gegenwart und das Publikum in Bewegung. Auch wenn – klarerweise – bei „Heart of Stone“ am Schluss gefühlt doppelt so stark abgegangen wurde wie bei den Songs davor. Ein routinierter Gig, der Lust auf mehr macht.

Lust auf mehr machten danach auch die Schotten von Twin Atlantic – deren Gig war, um ihre Worte zu zitieren, „memorable“. Kaputte Gitarren-Pads, ein akustisch eingestreutes Where-is-my-mind-Cover, und eine Bühnenpräsenz, mit der sie sich vor niemandem verstecken müssen. Außer vielleicht vor der Polizei, die pünktlich das Veranstaltungsende um 22 Uhr festlegte. Vorher wurde aber noch bei „I am An Animal“ abgerockt. Ein bisserl Provinz ist Linz halt auch anno 2015 trotzdem immer noch.

Fazit: Warmup gelungen, das Frequency kann kommen. Ein paar Bierchen auf der AEC-Stiege wärn aber halt doch nett gewesen.

Foto: Christoph Thorwartl

 

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.