Genetikk: eine Explosion!

Saarbrückens Finest hatten sich eingeladen, um die reguläre Konzertsaison im Linzer Posthof am vergangenen Donnerstagabend zu eröffnen. Support? Fehlanzeige! Schlimm? Nein – denn wer so eindrucksvoll den Konzertsaal dominiert, der braucht keine Unterstützung!
Mehr als ein Jahrzehnt nach der Blütezeit von Crews wie Dynamite Deluxe (man darf ja noch in Erinnerungen schwelgen, oder?) hat der deutsche Hip-Hop wieder eine Renaissance erlebt. Marteria und Co zeugen davon. Daneben gibt es einige Acts, wo es vermessen wäre zu sagen, dass sie in deren Fahrwasser schwimmen. Die Saarbrückner Kombo Genetikk ist einer davon. Wenn die Jungs mit den Masken eines verstehen – dann ist es die Eigenschaft, Konzertsäle in ihren Grundfesten zu erschüttern. So gesehen auch am vergangenen Donnerstagabend zum Auftakt der „Achter Tag“-Tour im Linzer Posthof. Karuzo und Co verstanden es nämlich von Anfang an, das Publikum nicht nur in ihren Bann zu ziehen, sondern auch ekstaseähnliche Zustände zu verursachen. Mit „Achter Tag“ hat die Truppe nach „D.N.A.“ ihre neue Platte am Start, die natürlich vor allem live in den kommenden Wochen promotet wird. Die treue Fangemeinde im – übrigens randvollen Posthof-Saal, zumindest auf den Stehplätzen – wird es freuen. Nicht nur Tracks wie „Wünsch dir was“, das natürlich extra zelebriert wird, und „D.N.A.“ zeugen von einer der wohl besten Live-Crews, die der deutschsprachige Raum derzeit zu bieten hat. Unbedingt hingehen, etwaige Vorurteile gegen deutschen Hip-Hop vor der Türe lassen, und dann verdammt viel Spaß haben! So die Devise auf einem Genetikk-Gig, der fast schon nach einer baldigen Wiederholung schreit!

Fotos: Christoph Thorwartl

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.