Gnackwatschn: Im Talon

Die Jungs aus der wunderschönen Steiermark haben uns etwas länger warten lassen mit dem zweiten Album „Im Talon“, den Grund für diese Verzögerung haben sie uns im Interview verraten, das demnächst online gehen wird. Das sich das Warten gelohnt hat, braucht man nicht extra erwähnen. Viel Spaß beim Reinhören.

„Im Talon“ – optisch mit einer Bummerlmaschine und Schnapskarten ausgeschmückt hält das neue Album auch was es verspricht. Schon mit dem ersten Lied geht es mit viel „Bumm“ los. Typischer steirischer Dialekt trifft auf Ska und Rock – jedoch weit weg von Volks-Rock’n’Roll. Auch wenn das Lied „He Muhla“ zu Beginn an so manchen „Mountain Man“ erinnert, erkennt man doch sehr schnell, dass die Grenze zwischen stumpfsinigen antifeministischen Texten und hochwertigen, zum Nachdenken anregenden Songs klar gezogen wird. Mit „Danke“ haben sie ihr Album schon im Oktober angekündigt. Gut erzogen mit immer „Bitte“ und „Danke“ zu sagen erinnert es etwas an die hochgezogene Augenbraue von Mama oder Oma, die zu jeden Moment aufmerksam ist und auf die Manieren der Tochter/des Enkels achtet. Zur Not mit erhobenen Zeigefinder und mit den Phrasen „Wos sogt ma da? oder Sog sche Danke!“ die Benimm-Regeln auffrischt. Hinter der Benimmschule versteckt sich ja schon fast ein Aufruf zur Revolution – aber schön in Bitte und Danke verpackt.

Musikalisch sind sie im Prinzip ihrem Genre (fast) treu geblieben, Rock und Ska, wie er im Bilderbuch steht. Im Talon klingt aber eine Spur fetter, und lädt mehr zum Tanzen ein – Grund dafür ist wahrscheinlich Erwin, der Zuwachs an der Posaune. Apropros Tanzen, dafür eignet sich das Lied „Gaunz egal“ perfekt. Der Song, wo es um Nehmen und Geben geht, passt perfekt zum Aggressionesabbau.

Zwischen den energiegeladenen Songs wie zB.: „King Steifi von Schwasiland“ ist auch Platz für ruhigere Nummern, wie z.B.: „Weiße Tintn“ oder „Schwoarz-Weiß“. Welche dem Album das I-Tüpferlchen verpassen.

Ein Album, das Lust auf mehr macht, wo mit jedem Lied die Grenze zwischen Ska, Rock und Volksmusik überschritten wird. Eine Platte mit einem ganz eigenen Sound, der schwer zu beschreiben ist und 100% Ohrwurmpotential hat.

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