Challenge accepted: JÄMerschoppen in Neußerling
Karin Parkfrieder, Herta Bläst, Lenze & de Buam und Siklenda luden am Freitag beim JÄMerschoppen zum verweilen ein. Und die Veranstalter in Neußerling bewiesen wieder einmal, dass sich Tradition und gute Musik nicht ausschließen.
Neußerling ist ja für seine guten Veranstaltungen, wie das Noppen Air weit bekannt. Aber nicht nur im Frühjahr sind dort die Menschen veranstaltungstechnisch aktiv, auch im Herbst gibt es einen guten Grund, die Reise ins tiefe Mühlviertel zu wagen. Für uns war es diesmal nicht ganz einfach, das zweite JÄMerschoppen zu finden, aber auch nach einer längeren Anreise als geplant tat es unserer Stimmung keinen Abbruch. Auch wenn anfangs die doch sehr Frühschoppen-typisch dekorierte Location etwas an traditionelle Dämmerschoppen erinnerte, ließen wir uns nicht abschrecken – wir waren doch hauptsächlich wegen der Musik da.
Eröffnet würde das Jämershopen von der Singer-Songwirterin Karin Parkfrieder. „Herta bläst“ – zugegeben, dies wäre eine der Bands, die ich gerne fragen würde „warum um gotteswillen dieser Bandname“?. Musikalisch gab aber die Band keinen Anlass die Stirn zu runzeln. Brass-Elemente trafen auf eine rockige Stimme – eine gute Mischung. Und wäre es nicht Freitag gewesen und die Leute etwas mehr in Tanzstimmung bin ich mir sicher, dass auch vor der Bühne etwas mehr los gewesen wäre. Was den Bandmitgliedern wenig ausmachte – sie machten sich ihre eigene Party auf der Bühne und feierten ihren Auftritt.
Headliner des Abends war „Lenze & de Buam“. Eine bayrische, untypsiche Bierzelt-Band – so würde ich sie zumindest nach dem Auftritt am Freitag beschreiben. Sie ließen sich nicht unterkriegen und der Fakt, dass außer der Vorband niemand tanzte, nahm Sänger Lenz eher als Herausforderung an. Er versuchte mit allen Mitteln die Leute zum Tanzen zu bewegen, und ihm war jedes Mittel recht – selbst das Spielen von Klassikern wie etwa von STS. Auch wenn erst nach dem Spielen von typischer Frühschoppen-Musik Bewegung in das Publikum kam, beherrschte es die Band sehr gut, die aufkeimende Motivation auch auf die eigenen Lieder zu übertragen. Und so war auch die Tanzfläche bei ihren „Hits“ wie „Aloa Aloa“ oder „Cabrio“ nicht leer. Katzenliebhaber, Wackenfan, Schafbesitzer und dann auch noch textsicher bei „Fürstenfeld“ – so sieht die Zukunft der Bierzeltpartys aus. Nach einem Mix aus Bierzeltparty und bayirscher Urgewalt zu spielen ist für keine Band einfach. Siklenda gaben ihr bestes und ließ den Abend mit ihrem smoothigen Sound ausklingen.
So lässt sich auf jeden Fall ein Dämmerschoppen aushalten. Gute Musik begleitet von regionalen Schmankerln lassen gerne länger verweilen – und ja, wir freuen uns schon auf den nächsten Besuch im musikalischen Neußerling!