Disco 2003: Die etwas andere X-Mas Party!

Besinnlich und weihnachtlich wurde es am vergangenen Donnerstag in der Stadtwerkstatt Linz. Die Veranstaltungsreihe „Disco 2000“ setzte vor dem Jahreswechsel noch eines drauf und bot eine gute Alternative zu allen langweiligen Firmenweihnachtsfeiern. Mit dabei waren „Mann aus Marseille“, „Ozymandias“, „Sen Lotus“, „Coperniquo“ und „P.M. Love Explosion“.

Weihnachtlich konnte man sich auch schon an der Kassa einstimmen – wer ein X-Mas-Accessoire vorzeigen konnte, konnte einen köstlichen Bratapfel-Likör gratis abstauben. So stellt man sich einen Empfang bei einer Weihnachtsfeier vor. Den Start machten „Mann aus Marseille“. Mit im Gepäck hatten sie viele Songs von ihrem neuen Album „Warte, bis es dunkel ist“. Von so manchen Medien ist die Scheibe zur „Winterplatte“ des Jahres erkoren worden – was eignet sich also besser um ein weihnachtliches Konzert zu eröffnen? Musikalisch beschwingt zeigten die Lokalmatadoren, was in ihnen steckt.

Ozymandias – die einen lieben sie, die anderen nicht so sehr. Ich muss gestehen, mir ist die Musik der drei Jungs viel zu hart – und ich gebe zu, in dieser Hinsicht bin ich einfach ein Weichei. Einen bleiben Eindruck hinterließen die Jungs zumindest – und wenn es auch nur der Orgel wegen ist, mit ihrem Doom-Grunge-Mix auf jeden Fall.

Danach stand mit Sen Lotus die Veranstalter-Band auf der Bühne. Frontmann Peter Trebo himself mit goldenem Lametta und roter Mütze geschmückt, will nicht nur mit seiner Musik auffallen. Sen Lotus hat meiner Meinung nach in den letzten Jahren sehr viel an Qualität dazu gewonnen – so hatte ich die Band als mittelmäßige, aber dennoch gute  Indieband in meinem Kopf abgespeichert.  Dass die Jungs mittlerweile doch mehr am Kasten haben, ist mir bis zum Konzert am Donnerstagabend wohl entgangen. Solide Show, nette Arrangements und Musik, in die man sich verlieben könnte. Sen Lotus waren an dem Abend auch eine der wenigen, die das Motto des Coversongs ernst nahmen und versetzten das Publikum (abgesehen von dem Lametta) mit dem Song „White Christmas“ von Bing Crosby in Weihnachtsstimmung.

Die Salzburger Band Coperniquo machten den Abend fast besinnlich. Tradtioneller Rock ohne viel Schnickschnack, straight, wie man ihn kaum wo anders findet. Wenn man die Band mit einem Weihnachtsbaum vergleichen könnte, wären die Jungs ein schön mit Strohsternen und Holzfiguren geschmückter, aber nicht überladener Christbaum. Klassisch, dafür elegant.  Wem es danach noch nicht weihnachtlich genug war, oder wer die Energien bereits vor den Feiertagen loswerden wollte, hatte dann mit P.M. Love Explosion die Gelegenheit dazu. Eine Band, wo der Name mehr als nur Programm ist. Energiegeladen, opulent, dabei aber jeder Takt tanzbar. Die umtriebigen Musiker bildeten den Abschluss eines bunten Konzertabends – der dann leider doch vor dünnem Publikum über die Bühne gehen musste. Schade drum – ihr habt Einiges versäumt!

Fotos: Christoph Thorwartl

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