Foto: Andreas Wörister

Rock im Dorf 2017: mehr als nur „Eh Okay“

Highlights wie Granada, Texta, Scheibsta und die Buben oder Mavi Phoenix überzeugten heuer am Rock im Dorf die Besucher davon, dass auch die heimische Musiklandschaft so einige Schmankerl zu bieten hat. Ein Wochenende voller schöner Momente und super freundlichen Menschen ist vorbei, und was bleibt, sind die guten Erinnerungen. 

Freitag

Wettertechnisch hatte das heurige Rock im Dorf keinen guten Start. Kalt und nie enden wollender Regen sind nicht so die optimalen Bedingungen. um gerne ein Wochenende im Zelt zu verbringen. Der harte Kern traute sich jedoch auch im strömenden Regen aus den Autos heraus oder unter den Pavillons hervor und besuchte unser legendäres subtext.at Flunkyball Turnier. Fünf Teams in wunderbar gelben Regenponchos gaben sich die Ehre im strömenden Regen einen unserer einzigartigen Pokale zu ergattern. Bis zum bitteren Ende wurde gekämpft und am Ende gewann das Team „Martin G. und die Zugabe“, dicht gefolgt von den „Martin G. und die Poobears“. Den stolzen dritten Platz machte das Team „abstürzende Brieftauben“. Fast pünktlich zum Ende des Flunkyballtuniers hörte es auch zu regnen auf – zumindest für kurze Zeit.

Erster Programmpunkt auf der Bühne war die grazer Band Witchrider. Als einzige Stonerrockband bzw. Rockband hatten es die Jungs nicht leicht, bei dem doch sehr Indie/Pop/und Electro-affinen Publikum zu punkten. So wirklich wollte der Funken trotz schönerem Wetter nicht überspringen. Die Musik auf der Hauptbühne sorgte zwar für einen Besucherstrom vom Campingplatz hin zum Kerngelände – diese peilten jedoch eher die regionalen Essenslieferanten als die Hauptbühne an. Musikalisch perfomrte die Band jedoch einen feinen, soliden Stoner Rock, und wer weiß, beim nächsten Mal dann auch vor der passenden Zielgruppe.

Während der Umbaupause auf der Hauptbühne ging es bei der Indoorbühne, der „Crew Love Stage“, mit „Der Arne und die Anderen“ weiter. Schon in Vorhinein waren wir gespannt, wie die eigene Interpretation von „deutschsprachigem Singer-Songwriter-Pop“ so klingen kann. Schon beim Soundcheck machten sich die Synthies bemerkbar. Auch wenn die Wiener Band in unseren Breitengraden noch nicht ganz so bekannt ist, gibt es trotzdem den einen oder anderen Song, den man von der Gruppe schon kennt – wie etwa „Ohne lange zu Fragen“oder „Helden und Idioten“. Musikalisch erinnern sie ein bisschen an „Ja, Panik!“, halt ein bisschen weniger melancholisch.

Wie auch am Dienstag beim „Ahoi! The Full Hit of Summer“ schafften es „Leyya“ auch am Freitag am Rock im Dorf, die Menschen von überall vor die Bühne zu versammeln. Wir wiederholen uns zwar, aber: ja, Sängerin Sophie Lindinger und Mastermind Marco Kleebauer haben in den letzten Jahren etwas Einzigartiges geschaffen, und sich musikalisch bis zur österreichischen Créme de la créme hinaufgearbeitet. Die Musik wirkt lange schon nicht mehr befremdlich, vielmehr begeistert sie die Musikliebhaber international – so wie auch am Rock im Dorf. Trotz wieder einsetzendem Regen tanzen die Menschen zu Songs wie „Butter“, „Zoo“ oder „Superego“.

 

Wenn wir schon bei Masterminds sind, passt der darauflegende Act auf der „Crew Love Stage“ genau so in diese Klassifikation – „Alex The Flipper“. Bekannt ist er unter anderem durch seine musikalische Leistung bei der HipHop Band „Andi und Alex“ geworden. Solo als „Alex the Flipper“ ist er nun schon seit einigen Jahren unterwegs. Seine Brötchen verdient sich der Herr nicht nur mit Solo-Shows aus „Vorband“ wie zB. vor Ages, sondern unteranderem auch als Produzent zB. von Mavi Phoenix. Live konnte er wie immer auch am Rock im Dorf begeistern – auch mit den dem neuen (noch unbekannten) Stuff wie etwa „Classic (Augenwischer)“.

Draußen ging es dann mit „Farewell Dear Ghost“ weiter. Die Band zählt nicht erst seit ihrer China-Tour zu einem der spannendsten Indie-Acts aus Österreich. „Man merkt hier den etwas perfektionistischen Approach – die Songs wirken ausgeklügelt, ohne jedoch der Gefahr zu erliegen, zu überladen zu wirken.“ ist die Meinung unseres Chefredakteurs über ihre Musik. Wie dies live klingt, hat man wieder einmal am Rock im Dorf sehen können. Wieder einmal? 2013 war die Band Opener am Festival – damals waren sie noch unbekannt. Heute sind sie Co-Headliner mit einem neue Album in der Pipeline.  Mit ihrer Single „Pink Noise“ konnten sie auf jedenfall bei uns punkten.

 

Indoor ging es dann mit „Mavi Phoenix“ weiter. Die Senkrechtstarterin und beinahe Amadeus-Awardgewinnerin hat seit der Tour mit Bilderbuch einiges an Bekanntheit zugelegt – durchaus verdient, wie wir finden. Schön ist auch der Vergleich zum halb vollen Saal bei der Nightline vom Crossing Europe mit der bis hinten aufgefüllten Halle beim Rock im Dorf. Songs wie „Aventura“, „Quiet“ oder „Green Queen“ haben das gesamte RiD zum Abfeiern gebracht. Unterstützt wurde die Sängerin von dem schon bekannten Alex the Flipper.

 

Headliner des Abends war „Crack Ignaz“. Der Musiker wird von FM4 gefeiert wird wie sonst kein anderer. Ein Rapper, der auch international als Headliner auf sämtlichen Festivals spielt oder zumindest vorne dabei ist. Musikalisch können wir nicht viel berichten, der Bereich vor der Bühne war gestopft voll, die Leute sind abgegangen wie sonst selten, bei dem Lied „

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