Granada: schreit nach mehr Temperatur!

Auf den Weg durch den Festivalsommer machten die fünf Jungs von Granada einen Abstecher in der Grieskirchener “Manglburg”, damit war drückende Hitze vergangenen Samstag nicht nur tagsüber im Freien, sondern auch am Abend mit 500 anderen Konzertbesuchern im Saal garantiert.

Den Anfang machte jedoch die Grieskirchner Lokalmatadore von Like Elephants, die nun schon seit fünf Jahren die österreichische Musikszene mit ihrer Mischung aus Indie-Rock und Dreampop bereichern. Mit Songs wie “Holiday” oder “Video Game” aus ihrem im vergangenen Jahr veröffentlichten Album “Kaleidoskop” sorgten sie für einen stimmungsvollen Einstand in den Abend. Leider wurde ihnen das von der Technik nicht zurückgegeben, so dass mitten in der Show der Bühnenvorhang zu und auf ging, oder auch Lichttechniker seinen Einsatz verpasste. Auch die Anzahl der Zuhörer hätte zu diesem Zeitpunkt schon höher sein dürfen.

Nach einer kurzen Pause betraten dann auch schon die Akteure von Granada die Bühne und läuteten mit “I sogs da glei” die eineinhalb Stunden lange Setlist ihres Abends ein. Die Grazer lassen durch ihrer Paarung aus Pop und Wiener Lied eine Art Neo-Austropop entstehen, der so in der heimischen Musiklandschaft seinesgleichen sucht. Über “Lieber gern als hier”, “Lang ists her” und “Eh ok” tastete man sich zum neuen Album vor, wo man kürzlich mit der Veröffentlichung des Musikvideos von “Sauna” auf einer Pornoplattform für mediale Resonanz sorgte. Bei der Hülle an stimmungsvollen und tanzbaren Songs, die vom Publikum auch dafür genutzt wurden, ist es fast nicht zu glauben, dass sie mit “Granada” und “Ge bitte” erst zwei Alben veröffentlicht haben. Die kurzen Pausen zwischen den Liedern wurde immer wieder durch humoristische Anekdoten gefüllt.

Für den Song “Wien wort auf di”, eine Übersetzung von Billy Joels “Vienna” in den österreichischen Dialekt, verließen Leadsänger Thomas und Akkordeonspieler Alexander die Bühne und gesellten sich ins Publikum. Ganz ohne elektrotechnisches Equipment performten sie dort die Hommage, gut hörbar für den ganzen Saal. Zum Nachschlag gab es dann mit “Ottakring” und “Palmen am Balkon” den perfekten Abschluss eines gefühlgeladenen Abends. Verschwitzt vom Tanzen, aber lange noch nicht müde, verließen wir das Konzert in den deutlich kühlere Augustnacht. Granada? Nächstes Mal gerne wieder!

Text: Raphael Magauer
Fotos: Lisa Trost & Lisa Leeb

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