Darksynthtober I/III: DANCE WITH THE DEAD im Flex
Letzten Freitag fiel der Startschuss zum Darksynthtober 2022. Als erste Läufer im Ziel: DANCE WITH THE DEAD und DANIEL DELUXE mit der Startposition Flex.
DANIEL DELUXE
Eröffnet wurde der Abend vom Synthwave-Konstrukteur DANIEL DELUXE aus Kopenhagen, der mit subtilem Backdrop auf der Videowall hinter sich und treibenden 4/4-Beats vor sich glänzte. Auch wenn der werte Herr keine einzige Silbe verlor und sich die Publikumsinteraktion großteils auf forderndes Handheben beschränkte, sprang der Funke doch ganz schnell auf die tanzwütige Anhängerschaft über. Gut, wenn das ganze Set nahtlos ineinander fließt und sich der Takt auch mit stetiger Behäbigkeit ins Hirn und dann in die Füße hämmert, kann man ja eh nicht anders.
Fazit: Leiwand!
DANCE WITH THE DEAD
Kurz danach ging es mit den refurbished Cyborgs von DANCE WITH THE DEAD weiter. Tony Kim und Justin Pointer – ihres Zeichens Schirmherren über den Katalog aus synthunterlegten Dauer-E-Gitarrensoli – wurden neben Konservenmusik auch von ihrem Livedrummer John Terry lautstark unterstützt.
Zeitweise wusste man nicht, wer hier der eigentliche Hauptfokuspunkt war – Kim oder Terry. Die Schlacht, die sich die beiden um jeden weiteren Gipfel der Extase lieferten, wurde mit harten Bandagen geführt. E-Soli – wahnwitziges Drumming – E-Soli; irgendwo daneben und zwischendrin begnügte sich Pointer damit, sein Keyboard virtuos zu streicheln. Ob sich die Streicheleinheiten tatsächlich in der Soundscape bemerkbar machten, ist eher fraglich. Zwischenzeitlich dürfte vom Keyboard in Pointers In-Ear-Monitor nichts angekommen sein und beim Aus-, Ab- und Umstecken am Keyboard wäre vor der Bühne auch keine Veränderung im Endprodukt aufgefallen. Naja, eh egal. Die Band hatte Spaß, die Leute hatten Spaß. Wie viel jetzt davon live oder vom Winamp am Laptop war, ist im Endeffekt gerade im Synthgenre sowieso nebensächlich. Der Mission schadete es jedenfalls nicht.
Wie schon DANIEL DELUXE zuvor, hatten auch DWTD genau eine Mission: das Set ohne Schnickschnack im Gewaltritt runterspielen und die Menge schön ins Schwitzen bringen. Worte, Pausen oder eine Zugabe waren hier nicht inbegriffen. Highlights waren natürlich Dauer-Banger wie „Go!“, „Firebird“, „Riot“ und Wyrm of Doom“. Zusätzlich dazu gabe es als Betthupferl zum Schluss noch das übertaktete, NOS-gepushte Cover von MÖTLEY CRÜEs „Kickstart My Heart“. Und so verbeugte man sich nach einer Stunde Trommelfeuer und ließ sich vom Roadie wieder Backstage navigieren.
Fazit: Auch leiwand!
Weiter geht es im Darksynthtober am Mittwoch, 12. Oktober, in der Arena Wien mit CARPENTER BRUT. Mehr Infos haben wir im Ankündiger hier.