Foto: Christoph Leeb

Saltatio Mortis: In Spiellaune

Am 27.01.23 beehrten die Spielleute von Saltio Mortis den Posthof Linz.


Das Konzert hätte eigentlich schon im letzten Jahr stattfinden sollen, wurde aber krankheitsbedingt verschoben. Doch Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Und soviel sei schon verraten: wir wurden nicht enttäuscht.

Die Vorband bei der „Bring mich zurück“-Tour waren die Jungs von Antiheld. Die sympathischen Stuttgarter heizten mit ihrer rockigen Art dem Publikum gut ein. Mit ihren durchaus auch gesellschaftskritischen Songs machten sie auf alle Fälle Lust auf mehr. Wer diese Band noch nicht kennt und gerne deutschsprachigen Punkrock hört, sollte sich diese Band unbedingt einmal ansehen. Persönlich haben sie mich jedenfalls überzeugt und schon am nächsten Tag fanden viele Ihrer Songs Einzug in so manche Playlist. Mit „Ficken für den Weltfrieden“ verabschiedeten sie sich – das Warten auf Saltatio begann und bei der Saalmusik wurde schon fleißig mitgesungen.

Dann kamen Saltatio Mortis auch schon auf die Bühne. Und zwar gewaltig mit „Große Träume“. Schnell merkte man, wie viel Spaß die gesamte Truppe auf der Bühne hat. Allen voran Sänger und Energiebündel Alea! Es ging stark weiter und Freunde des Mittelalterrocks kamen voll auf ihre Kosten. Besonders die verschiedenen Soli, egal ob Dudelsack oder Drehleier waren ausgezeichnet. In ihren Liedern spiegelt sich auch die Bandbreite der Band wieder, von nordischer und griechischer Mythologie über Sozialkritisches bis zu Folkklassikern war sicherlich für jeden etwas dabei.

Auch wenn es das „Fitnessprogramm“, zu dem Alea das Publikum in früheren Konzerten gerne motivierte, so nicht mehr gibt, haben Saltatio nichts von ihrer Kraft und Energie auf der Bühne verloren. Dafür war der „Circlepit of Love“ eine angenehme Abwechslung, auch (oder gerade, weil) wenn im Anschluss doch richtig gemosht wurde. Die Band ist auch dafür bekannt, immer wieder Lieder anderer Bands neu zu interpretieren und so war „Hyper Hyper“ (ja, die Nummer von Scooter) ein besonderes Highlight, das man so vielleicht nicht erwartet hätte.

Die Zugabe wurde mit einer gefühlsvollen Akustikversion von „Nichts bleibt mehr“ gestartet, bei der nicht jedes Auge trocken blieb. Kraftvoll ging es dann mit „Unsere Zeit“ weiter, was die Stimmung wieder hob. Da wir hier waschechte Spielleute auf der Bühne hatten, spielten sie auch noch eine zweite Zugabe, die das Konzert mit einem gewaltigen „Spielmannsschwur“ beendeten und uns müde, aber glücklich zurückließen. Ich freue mich schon auf die nächste Tour!

Fotos: Christoph Leeb