The Serfs in der KAPU
Foto: Christoph Leeb

The Serfs: Tanzfloor trifft Angry Pop

Karwoche, Mittwoch, KAPU. Konzert – so die Ausgangsbasis für das „Wochenteilen“ am vergangenen Mittwoch in der altehrwürdigen Underground-Location in Linz. Enttäuscht wurde hier niemand!

Gut 50 Musikenthusiast:innen werden es dann am Ende schon gewesen sein, die sich am vergangenen Mittwoch in die Linzer KAPU begaben. Um insgesamt drei Bands zu lauschen, die zwar gernemäßig verschieden, aber dennoch zu passend zueinander waren.

Riot Spears: Angry Pop zum Start

Begonnen hat der Abend mit Riot Spears. Das Trio macht „Angry Pop/Grunge“ – und genau das ist auch drinnen bei Riot Spears. „Bad“ heißt die erste Full-Length-Platte, die live für Grunge-Enthusiast:innen immer einen Abstecher wert ist. Diejenigen, die sich an diesem frühen Mittwochabend bereits zeitig in der KAPU eingefunden haben, waren begeistert. Uns eingeschlossen – sollte das Trio aus Berlin wieder mal Stopp machen: count us in – denn inhaltlich und politisch sind Riot Spears in der KAPU bestens aufgehoben.

Colored Moth: Post-hardCore-Lärm

Colored Moth durften danach den Mittelslot bespielen. Stilistisch in Richtung Screamo, garniert mit ein bisschen Post-Hardcore und Noise. Hier lässt man sich auch durch eine zickige Gitarre im Set nicht beeindrucken, auch wenn die unfreiwillige Pausen-Interaktion vielleicht noch ausbaufähig ist. Die Discographie der drei Berliner ist schon etwas umfangreicher, mit „Inertia“ ist 2022 die bislang letzte Platte erschienen. Für Fans des Genres: gut, sehr gut sogar. Nachdem wir Fans dieses Genres sind, ein glücklicher Bierhol-Gang nach dem Spektakel.

The Serfs: tanzbarer Abschluss

Diese Bierumbaupause dauerte dann auch ein wenig, denn der Soundcheck von The Serfs wurde kurzerhand noch zwischen die Slots geschoben. Wohl Wochenmitte- und damit anreisebedingt. Macht ja nix, denn die KAPU-Bar hat für solche Eventualitäten dann auch eine breite Palette an wohlschmeckenden Kaltgetränken parat gehabt. Geduld? Brauchte man – dafür wurde man dann aber auch belohnt. Denn The Serfs präsentieren ihre „Primal Matter“ mit beeindruckendem Selbstvertrauen. Synthies, dass es den Zuhörer:innen ein Grinsen ins Gesicht zieht, tanzbar, dabei aber immer auch ein bisschen gewollt-unnahbar. Macht Spaß, und die Truppe aus Ohio würde an einem Wochenende sicher noch mehr Leute in die KAPU ziehen. Für die Anwesenden aber ein durchwegs lohnenswerter Abend.

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.