Watch me rise im Geheimkeller
Foto: Christoph Leeb

Oakhands: hardcore-beben im Geheim­keller

Ein Fest für alle Fans der härteren musikalischen Gangart: Oakhands und Watch me Rise waren am Samstag im wohl geheimsten Geheimkeller der Stadt zu Gast!

Samstag, 13.5.2023: eigentlich gibt es ja an diesem Abend nur einen musikalischen Termin. Für all jene, die aber auf ehrliche Musik der härteren Gangart anstatt Playback und Windmaschinen abfahren, hatte vonbis-DIY-Shows die ideale Alternative zum Song Contest parat. Im geheimsten Geheimkeller der Stadt waren mit Oakhands nämlich so etwas wie alte Bekannte zu Gast. Den Opener, Unheard Echoes, haben wir öffibedingt leider nur mehr am Ende mitgekriegt. Schade, denn der junge Herr aus Regensburg drückt mit seinem melodischen Singer/Songwriting ordentlich auf die Emo-Tränendrüse. Songs wie „Set Sail“ zeugen davon – bitte anhören!

Oakhands: alte Bekannte

Oakhands sind dagegen schon so etwas wie „alte Bekannte“ in Linz – denn gefühlt jedes Mal, wenn die Herren aus München auf Tour gehen, scheint Linz auf wundersame Art und Weise am Tourneeplan zu stehen. Nunja, so ganz wundersam ist die Art und Weise dann auch wieder nicht – aber der gute Jakob alias vonBis beweist mit Oakhands einen guten Musikgeschmack. Post-Hardcore vom Feinsten, und nicht nur wir haben uns in das Quintett verliebt. Das Herz am richtigen Fleck haben sie sowieso, und einmal mehr wird hier deutlich, warum DIY-Shows auf immer einen besonderen Platz im Herzen dieses Redakteurs haben werden: Ehrlichkeit. Ehrliche Freude am Musikmachen, ehrliche Dankbarkeit an diejenigen, die Shows auf die Beine stellen, und ehrliches Moshen im Konzertsaal sind die Ingredienzien für eine gelungene Live-Show. Die Platte „The Shadow of your Guard Receding“ legen wir sowieso jedem Post-Hardcore-Fan ans Herz. Kaufen, oder die nächste Oakhands-Show in Linz besuchen!

Watch me Rise: Ja, das macht spaß!

Als letztes zu später Stunde am Start: Watch Me Rise. Die stammen aus Frankfurt am Main, sind öfters auf Tour, auch mit Oakhands, und waren wie wir positiv überrascht, dass zur Geisterstunde noch Live-Musik-Anhänger anwesend waren. Aber auch der Songcontest wird ja nicht schneller entschieden, also passt das schon. Enthusiasmus darf man Watch me Rise auch nicht absprechen, wurde doch nach der Show der Bandbus gestartet und die nächste einige Stunden entfernte Show angesteuert. Idealismus, wohin man schaut! Musikalisch schlagen Watch me Rise ebenfalls in die (Post-)Hardcore-Saiten, können aber Screamo- und Emo-Elemente nicht leugnen. „All my friends are sad“ ist nicht nur die aktuelle Single der Combo, sondern so etwas wie die Überschrift, wie man Watch me Rise bezeichnen könnte. Was man live dazu sagen kann? Eins: das macht verdammt Laune, gerade in einem Setting wie dem Linzer Geheimkeller. Bis zum nächsten Mal!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.