The chats
Foto: Barracuda Music / Luke Henery

The Chats: Sold Out

Wir schreiben den 13.06.2023. Vor der Szene Wien sammeln sich die ersten konzertwütigen The Chats Fans. Schon einige Meter vor den Eingang wurde man mit: „Host nu a Ticket über?“ begrüßt. Doch leider ergebnislos, die Show war restlos ausverkauft. 

Dieser sonnige Dienstagabend, sollte der erste Österreich-Gig für die australische Band werden. Es herrschten angenehme 20 Grad und der Gastgarten der Szene war gut befüllt. Daher hieß es beim Eingang keine Garderobe, was natürlich für Rucksackträger/innen dementsprechend ärgerlich war. Nichtsdestotrotz war die Stimmung entspannt und das Bier schmeckte scheinbar allen. 

Ganz nach dem Motto less vocals more surfing ging es um 20:00 Uhr los. Guantanamo Baywatch, bestehend aus einem Drummer, einem Gitarristen und einer Bassistin, betraten die Bühne und schleuderten eine Welle von Surf Rock in den Saal. Die in Portland (Oregon) gegründete Band ließ die Menge in Tanzlaune kommen und Tracks wie Diana brachen wie eine closeout wave über die Crowd ein. Sie gaben alles, Bass Solos, Drum Solos und Gitarren Improvisationen. Es war der letzte Stopp für Guantanamo Baywatch, die seit Anbeginn der Europa Tour von The Chats mit dabei waren. Daher hieß es nun Abschied nehmen und dies in der Form einer eigens gedichteten Ballade für The Chats. All in all der perfekte Warm-Up Act für diesen noch nie dagewesenen Abend.

GET FUCKED

Genauso wie der Titel des neuen Albums, füllte es sich an als The Chats endlich loslegten. 6LGTR und so starteten durchgehende Moshpits im stickigsten Raum in ganz Wien. Die Besucher/innen bangten um Platz und Sauerstoff und der Hauptact des Abends ratterte einen Song nach dem anderen von der Bühne. Der Songtitel Panic Attack passte in manchen Momenten wie die Faust aufs Auge. Immer wieder musste man zur Seite ausweichen um kurz Luftschnappen zu können, da es in der Mitte des Saales ziemlich unangenehm wurde. Musikalisch ließen sich The Chats aber nichts vormachen. Der Sound war richtig schön raw und die Vocals ließen das Publikum zum Chor werden. Bei den legendären Tracks Smoko und Pub Feed gaben Künstler, als auch Besucher/innen nochmal alles. Am Schluss sehnte man sich vergeblichste nach einer Zugabe, doch die Band schien wie vom Erdboden verschluckt.

Fazit

Die Szene Wien bietet trotz einigen verwunderlichen Regelungen und einer ziemlich stickigen Halle ein doch passendes Ambiente für einen rockigen Abend. Der Sound war erstklassig genauso wie die Gastfreundlichkeit der Angestellten. Die Vorband Guantanamo Baywatch lieferte richtig ab, die The Chats jedoch ließen manche Konzertbesucher/innen etwas entgeistert stehen. Einige gaben nach dem Konzert an, sie hätten sich den Gig schon etwas länger vorgestellt. Die Band wirkte etwas gestresst. Man muss jedoch festhalten, dass die Songs oft nicht länger als zwei Minuten dauern und The Chats ihren vorletzten Stopp der Tour hatten.

Kunst - und Kulturliebhaber, Nachtschwärmer, der Typ von @mupakmagazine