CHOROSIA lassen im Viper Room die Hunde von der Kette
Foto: Markus Wetzlmayr

Chorosia lassen neue Streuner von der Kette


„Stray Dogs“, so lautet der Titel des neuen Albums der Wiener Metal Band Chorosia. Zusammen mit den Bands Grimms Eye und Thosar wurde am 05.10.23 im Viper Room die neueste Kreation Chorosias ungehemmt zelebriert. 

Das neue Album macht neugierig mit Nummern, die über zehn Minuten gehen und verheißt, dass man sich hier aus musikalischer Sicht einiges an Zeit genommen hatte. Dazu zwei weitere Underground Bands als Support in einem einschlägigen Wiener Szenelokal? Rosiger könnte ein Donnerstagabend für Metalfans nicht aussehen. So tummelten sich schon ab Einlass einige begeisterte Besucher:innen im Gewölbe des Viper Rooms. 

„Let’s go, Motherfuckers!“

Das dürfte der Lieblingssatz des Sängers von Grimms Eye sein, dieser läutete damit nämlich einen Großteil der Songs ein. Die hatten es aber auch in sich. Hardcore Punk, Sludge, Thrash – wie man es auch nennen mag – äußerst hörenswert allemal. Mit sichtlich Spaß auf der Bühne legten Grimms Eye zu dritt ein grandioses Warm Up hin. Das letzte Album „Throne“ klingt super und auch das Merchandise konnte sich absolut sehen lassen. 

Thosar

Zwar nur zu zweit, aber dafür sehr routiniert präsentierten sich Thosar. Diese schafften es nämlich nur mit Bass, Stimme und Schlagzeug bewaffnet den Viper Room unsicher zu machen. Beschreiben lässt sich Thosar als sympathisch, wild und laut; An manchen Ecken fast etwas psychedelisch. Personen aus der Szene würden es unter Sludge / Doom Metal einordnen. Besonders gefallen hat der Titel „Cedere“ aus dem Album „Omega“. Außergewöhnlich einfallsreich und erwähnenswert war, als plötzlich drei Personen auf der Bühne standen und zwei davon ins Mikro sangen, um wirklich alles aus dem Song rauszuholen. 

Chorosia

Der Abend mündete dann in der Albumvorstellung von Chorosia. Ein gebührender Abschluss. Im Vorhinein gab es jedoch für die Anwesenden einen Gruß aus der Küche von Chorosias letzten Album – „A Call to Love“. Mit dem Song „Stray Dogs“ gab die Band dann erste Einblicke zum gleichnamigen neuen Album. Chorosia bezeichnet ihre Musik selbst als progressiv / post-sludge Metal. Bei einer Nummer zehn Minuten Trance-Headbangen mit anschließenden Mosh-Pit würde aber auch passen. Die international besetzte Band zeigte bei dieser Live-Show, dass sie ihre Fans fesseln, aber auch neue Hörer*innen mit ihrer Musik überzeugen können. Ein ebenfalls nennenswerter Song aus der Show und dem neuen Album: „The Strike (Fire Attack)“. Schnell, viel Power und eine spannende Riff-Entwicklung. Wahrscheinlich auch ein Grund mehr, weshalb das Publikum tobte und am Ende sogar eine Zugabe einforderte. 

Fazit

Wieso bieten nicht mehr Lokale wie der Viper Room neben subkulturellen Leckerbissen auf der Bühne auch kulinarische Schmankerl im Automaten an? Egal. Das neue Chorosia Album „Stray Dogs“ knallt mit einer ordentlichen Härte, hat aber auch Platz für clean-parts und Melodie. Die vier Bandkollegen aus Luxemburg, Bosien, Italien und Deutschland dürften hierbei einiges an Tatkraft reingesteckt haben. All in all – frischer, melancholischer, brutaler Metal aus Wien für Alt und Jung.

Fotos: Markus Wetzlmayr

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