Crime and the city solution stadtwerkstatt Linz
Foto: Christoph Leeb

Crime & the City Solution: endlich back on stage

1977 gegründet, immer noch, oder besser gesagt wieder on stage. Die australischen Post Punk-Veteranen Crime & The City Solution waren vergangenen Freitag in der Stadtwerkstatt Linz zu Gast und machen Fans des Genres auch Anno 2023 Freude.

Zugegeben: der Altersschnitt an diesem Freitagabend in der Linzer Stadtwerkstatt war doch jenseits der 35. Kein Wunder, denn Crime & The City Solution rund um den Australier Simon Bonney sind seit 1977 auf den Stages dieser Welt unterwegs. In verschiedenen Besetzungen, versteht sich. Zentrum des Schaffens ist aktuell Berlin, mit „the killer“ ist 2023 ein neues, sieben Songs umfassendes Album erschienen.

Eröffnen durfte den Abend der australische Musiker Joshua Murphy. Praktischerweise auch in Berlin beheimatet und seines Zeichens auch Leadgitarrist von Crime & The City Solutions an diesem Abend. Murphy selbst veröffentlichte im Vorjahr die EP „Lowlands“ und dürfte leidenschaftlicher Anhänger von Leonard Cohen oder Nick Cave sein. Düster ist das Schaffen des Multiinstrumentalisten allemal – und hat den etwa 100 Anwesenden auch ganz gut gefallen.

Zurück mit „killer“ und Brave Hearted Women

„the killer“ wiederum ist das sechste Album von Crime & The City Solution, das im Oktober diesen Jahres veröffentlicht wurde. Nachdem 2022 Crime & The City Solution wieder aus der musikalischen Versenkung aufgetaucht waren. Politisch wie eh und je, klar. Im Begleittext dazu heißt es, dass im Rahmen des Albums die Ereignisse in Afghanistan in den 1980er-Jahren thematisiert wurden. Und eigentlich eher eine PhD-Bewerbung gewesen sein soll als eine Platte. Gepaart mit persönlichen Eindrücken Bonneys, der Gewalt im Rahmen seiner Tätigkeiten in Hilfsprogrammen auch mit eigenen Augen sehen – und damit leider auch verarbeiten musste.

Tracks wie „Rivers Of God“ und „Peace in my Time“ zeugen davon. Das Ganze wird energiegeladen von einer exzellenten Live-Band rund um die „Stammformation“ Bonney und Bronwyn Adams vorgetragen, wie es viele Post-Punk-Formationen in dieser Intensität nicht schaffen. Highlight dabei: „Brave Hearted Woman“, das auch nach dem Konzert noch nachhallt. „The Bride Ship“ durfte hier natürlich ebenfalls nicht fehlen. Ein Konzert, das bei den Anwesenden durchaus Eindruck hinterlassen hat. Bei uns auch!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.