Abschlussball
Foto: Nico Moser

Footloose – Die tourende Produktion

Showslot hat mit einer weiteren Produktion Halt in Linz gemacht. Footloose erzählt die Geschichte vom Tanzverbot in einer amerikanischen Kleinstadt, die so viel tiefer geht als erwartet. Besucher:innen dürfen sich auf einen Abend mit 80er Hits, Teenager Rebellionen und gesanglichen Meisterleistungen freuen.

„Everybody cut loose – Footloose!“, heißt es im Musical. Die Macher des Kultfilms der 80er Jahre haben auch das Musical erschaffen. Bei Hits wie „Holding out for a Hero“, „Let’s hear it for the Boy“ oder dem allbekannten Song „Footloose“ von Kenny Loggins kann man einfach nicht mehr still sitzen.

Die Handlung

Ren und seine Mum wurden von seinem Vater verlassen und müssen von der Großstadt Boston ins dörfliche Bomont in den Südstaaten. Hier sind alle Bewohner:innen streng katholisch und folgen Reverend Moore, der ein Tanz- und Spaßverbot vehement unterstützt. Zumindest trifft das auf die Erwachsenen zu, denn die Teenager:innen rebellieren gegen die strengen Regeln der Kleinstadt. Ren erfährt, dass das Verbot geschaffen wurde, wegen eines tödlichen Unfalls von fünf Teenager:innen. Diese waren am Heimweg von einer Party und standen unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Darunter auch der Sohn des Reverend. Vor allem dessen Tochter Ariel hingegen protestiert am meisten gegen die Strenge ihres Vaters. Schnell merkt man auch, dass auch andere Erwachsenen sich besser mit der Trauer auseinander setzen sollten, statt die Lebenslust ihrer Kinder zu zerstören.

Ren will die Regeln der Kleinstadt nicht akzeptieren und verliebt sich auch noch in Ariel. Er überredet seine Freunde, ihm zu helfen, das Verbot aufzuheben. Dabei landen die Teenager:innen in einer Bar, wo sie zum ersten Mal tanzen dürfen und kommen in einen Konflikt mit den Erwachsenen. Am Ende findet der Reverend einen Weg, seine Trauer nicht mit Strenge, sondern Güte zu verarbeiten und erlaubt den Teenager:innen eine Nacht voll Tanz und Musik. „Loose your blues – everybody cut Footloose!“

Die Highlights

Das Musical ist witzig und sprüht vor Energie. Mein liebstes Highlight muss der Song „Holding Out for a Hero“ sein, dicht gefolgt von der Szene in der Bar. Beim Song hören wir die unglaublichen Stimmen der weiblichen Hauptrollen. Plötzlich sind alle mit einem goldenen Cape und Glitzer-BH gekleidet und werden von den Background Tänzer:innen begleitet. Song and Dance auf höchster Entertainment-Stufe! Auch in der bar gibt es Glitzer. Vor allem beim Kostüm des singenden Cowboys, der mit pinker Pallettenhose, pinker Lederjacke mit Fransen, Glitzer-Cowboyhut und Glitzerstiefeln auf der Bühne steht. Das ist der Grund, warum ich Musicals so liebe! Vor allen die weiblichen Stimmen sind mein Highlight der Produktion. Helena Lenn als Ariel und ihre drei Freundinnen Manar Elsayed, Antonia Crames und Ronja Geburzky hauen mich jedes Mal auf’s neue um. Wirklich witzig ist auch der Song über die vielen Weisheiten von der Mutter von Ren’s Freund Willard Hewitt, gespielt von Martijn Smids.

Mein Senf Dazu

Nach dem Musical gehst du glücklich singend nach Hause. Es beinhaltet alles, was man von einem Musical und einen gelungenen Abend erwartet: Spaß, Ohrwürmer, Drama und eine Romanze mit Hindernissen. Von den grandiosen weiblichen Darstellerinnen habe ich bereits gesprochen. Auch die Mütter der Hauptdarsteller:innen sorgen für einen Gänsehautmoment. Weniger überzeugt bin ich von der tänzerischen Leistung. Beim Ensemble sind Fehler passiert und bei der Ausführung und Choreografie hätte ich etwas mehr erwartet. Ich finde es auch wirklich jedes Mal schade, wenn holländische Darsteller:innen gecastet werden. Bei einem Darsteller habe ich mir wirklich schwer getan, die Dialoge zu verstehen. Der andere Darsteller hatte ein schönes Deutsch, wenn er vom Script abkam, merkte man aber die Unsicherheit mit der deutschen Grammatik. Sehr schade! Das Bühnenbild fand ich wie bei jeder Showslot Produktion sehr gelungen. Es ist unglaublich wandelbar. Großer Applaus auch an die Darsteller:innen, die sich jedes einzelne Bild merken und die Teile jedes mal richtig verschieben.

Fazit

Obwohl mir „Fack Ju Göhte“ und „Rock of Ages“ besser gefallen hat, ist Footloose trotzdem einen Besuch wert. Ich rate euch aber in einer anderen Stadt als Linz zu gehen, weil der Applaus auch dieses Mal wieder wirklich zu Wünschen übrig gelassen hat. Was ist los, Linz? Ich verstehe nicht, wie man Darsteller:innen, die wirklich hart arbeiten, so hängen lassen kann. Die Mitwirkenden mussten sogar selbst zu mehr Applaus anregen, um die Schlussnummer feiern zu können. Wenn ihr als Publikum Energie abgebt, bekommt ihr auch mehr zurück. Wer bei 80er Jahre Hits feiert und gute (Frauen-)Stimmen zu einem unterhaltsamen Plot sehen mag, ist bei Footloose genau richtig! Tickets zu weiteren Vorstellungen findest du auf der offiziellen Homepage.

Ich bin wahrscheinlich die Definition von Jack of all Trades. Ich liebe es vieles zu machen, sonst kommt die Unruhe in mir zum Vorschein. "Fake it till you make it", ist einer meiner Lieblingssätze, denn wenn ich etwas machen möchte, mach ich's eben einfach. Deswegen bin ich: Eventmanagerin, professionelle Tänzerin, Tanztrainerin, Content Creator, Bloggerin, Sprecherin/ Moderatorin in Ausbildung und vieles mehr. Ich freu mich, wenn ihr meine Beiträge lest und über eure Nachrichten!