Zartmann zwischen Emotionen und Tanzparty
Am Montagabend brachte Zartmann mit seiner Tour 2025 die Wiener ARENA zum Beben. Neben allseits bekannten Hits, präsentierte er mit noch unveröffentlichten Songs auch eine ganz neue Seite seiner Kunst. Als Support war sein Bandmitglied und Bassist Maliiik mit dabei.
Für Zartmann geht es jetzt groß hinaus, das wird am Konzertabend in der Arena klar. Unter anderem durch seine erste #1 Single „tau mich auf“ hat der Berliner mittlerweile ganze 4,8 Millionen monatliche Hörer*innen auf Spotify gesammelt. Statt der noch recht leeren Bühne im Flex letzten Dezember, sieht man auf dieser Tour ein großes Bühnenbild. In den Abend stimmt wie auch letzte Tour Maliiik ein. Er spielt nicht nur in Zartmanns Band den Bass, er überzeugt auch mit seinen eigenen Liedern.
Support: Maliiik
Der Vorhang ist unten, auf ihm projiziert startet plötzlich das Intro der TV-Serie „Tatort“. Statt dem gewohnten Schriftzug der Serie, ziert den Vorhang jedoch der Künstler-Name Maliiik. Zu lautem Jubel der Fans springt er auf die Bühne und startet seinen ersten Song. „Vor Zarti Shows bin ich immer am nervösesten“ gibt Maliiik gleich zu Beginn seines Sets zu. Mit etwas langsameren Songs sei es immer schwierig, den Abend richtig zu beginnen. Von seiner Nervosität spürt man jedoch nichts. Maliiik gibt neben seinen Liedern auch geschmeidige Tanzmoves zum Besten, begleitet von zustimmendem Jubel. Auch schafft er es, die Crowd gut anzuheizen: spätestens zu dem Cover des Bruno Mars Songs „That’s What I Like“ geht die ganze Halle ab.
Zartmann
Die Show startet mit einem langen Solo aus blitzenden Lichtern und Instrumentals, auch wenn man lediglich die Silhouetten der Band sehen kann, flippt die Crowd bereits aus. Gleich zu Beginn packt Zartmann seinen Nummer 1 Hit „tau mich auf“ aus. Dessen Worte kennt jeder in der Menge – und schreit sie laut mit. Es wird klar, dass der Berliner weiß, wie er die Crowd aufheizt. Die ganze Breite der Bühne wird ausgenutzt, während er im Rhythmus seiner Lieder herumspringt.
Die ersten 3 Songs sind voller Energie, mit Track 4 „Einen Anruf entfernt“ kommt die Menge wieder zur Ruhe. Wort für Wort wird der Song voller Sehnsucht mitgesungen. Die nächsten Lieder widmet Zartmann seiner Heimatstadt Berlin. Mit der Aussage, Wien sei der deutschen Hauptstadt auf eine Art ähnlich, kommt er jedoch nicht durch – es wird laut protestiert. „Berlin weckt mich auf“ und „Sie passt nicht nach Berlin“ scheinen – der Lautstärke des Mitsingens nach zu urteilen – versteckte Favoriten zu sein.
Voller Einsatz für die Show
Zartmann gibt mit seiner Show nicht nur allseits bekannte Hits zum Besten. „Schönhauser“, der Titeltrack seiner am Freitag erscheinenden EP, ist noch unveröffentlicht. Für seine Superfans scheint das keine Hürde zu sein, sie singen bereits jetzt Wort für Wort mit. Das zugehörige Skit darf Zartmanns Schlagzeuger Aaron singen, dieser ist bereits seit Jahren an der Seite des Musikers und produziert unter dem Künstlernamen „Drumla“ seine Songs. Eigene Lieder veröffentlicht Aaron seit 2022, mit „wo bin ich“ präsentiert er seinen ersten Release. Zartmann verlässt die Bühne und überlässt ihm die volle Aufmerksamkeit der Crowd.
Es folgen Hits wie „Fuß baumeln“ und „Niemand“, bevor wiederum ein unveröffentlichter Song „Una“ vorgestellt wird. Das folgende Instrumental zeigt das gesammelte musikalische Talent der Band aus Schlagzeuger Aaron, Bassist Malik und Gitarrist Beni. Der Grund für das lange Outro offenbart sich, als Zartmann am anderen Ende der Halle auftaucht und in nun schwarzem Anzug „Wunderschön“ anstimmt. Würde nicht bereits die ganze Halle stehen, hätte er für diese Performance eine Standing Ovation erhalten. Es folgt der neu veröffentlichte Track „lass es gehen“, dessen Feature Max Raabe vom Playback aus singt. Passend zu den Worten „mach dich auf den Weg“ zieht Zartmann los durch die Crowd des Lichtermeers bis hin zur Barrikade, auf der sitzend er den restlichen Track performt.
Emotionen und Abriss
Zum Ende der Show wendet sich der Musiker an die Crowd und bedankt sich für die Möglichkeit, auch emotionale und unveröffentlichte Lieder singen zu dürfen. Die Show sei eben nicht nur „15 mal tau mich auf am Stück“. Sie ist eine bunte Mischung aus Abriss und tiefen Emotionen. Wer bereits eine Zartmann-Show erlebt hat, weiß auch, dass man um einen Song nicht herum kommt – „meinen die uns“, der Track mit Kollegen Kasi, Antonius und Aaron bringt die Arena ein weiteres Mal zum Beben. Die Show wird abgeschlossen mit einer weiteren Runde „tau mich auf“ und dem Sommerhit des letzten Jahres „eehhhyyy“.
Was bleibt, ist eine Halle voller erschöpfter, aber glücklicher Menschen, die in Richtung Ausgang strömen. Einige von Ihnen kaufen sich vielleicht nebenbei ein Ticket für die Zartmann Tour 2026 im Wiener Gasometer.