Wolfgang Ambros: Ausflug in die Austro-Pop-Geschichte
Es wird wieder Sommer! Grund genug für den Posthof Linz, seine Open-Air-Stage wieder auszumotten und den Parkplatz hinter dem Gebäude wieder mit kulturellem Leben zu erfüllen. Erster Gast am vergangenen Freitag: Wolfgang Ambros.
Wir4 – das sind Ulli Bäer, Gary Lux, Harald Fendrich und Harry Stampfer. Sollte man als geneigter Austropop-Fan eigentlich kennen, ist das Quartett doch auch unter anderem als Begleitband von Austria 3 in Erscheinung getreten. Für die jüngeren: das waren die Liedermacher Georg Danzer, Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros, die als Austria 3 die Konzerthallen ausverkauften. Nun, an diesem sonnigen Freitagabend im Linzer Posthof ist mit dem letztgenannten Ambros nur einer der drei Protagonisten anwesend. Aus verschiedenen Gründen, wie Ambros lapidar meint. Nunja, der Fendrich hat immerhin vor Kurzem noch die TipsArena ausverkauft. Und der andere schaut sich die Konzerte leider schon ein Zeiterl von weiter oben an.
Erstaunlich an diesem Abend ist es, dass Ambros seinen Humor nicht verloren hat. Könnte man, denn der Körper macht auch nicht mehr immer jedes Konzerterl mit. Man könnte aufhören – kann aber auch Stil bewahren. Das tut das Quintett auf der Bühne an diesem Freitagabend vor gut 1000 Besuchern auch. Egal, wessen Songs, das kommt gut an. Und ist ein Best-of der Austropop-Sammlung, das das textsichere Publikum gerne mitträllert. Egal ob Danzers Weiße Pferde, Fendrichs Vü schöner ist des Gfühl oder die eigenen Kreationen Langsam wachs ma zsamm, Zwickt’s Mi oder Es lebe der Zentralfriedhof. Das Konzert ist ein schöner Ausflug in die österreichische Pophistorie, ohne dabei je langweilig zu wirken. Ein Pauserl zur Stärkung gibts auch.
Und spätestens wenn die heimliche Bundeshymne I am from Austria erklingt, ist jeder der 1000 Besucher happy. Auch wenn Schifoan dann bei drückender Schwüle dann doch ein bisserl befremdlich ist, ist spätestens bei Für Immer Jung ein zweistündiges Konzert beendet, wo man als Fan auf seine Kosten gekommen ist. Auf noch möglichst viele gute Jahre, Wolfgang!