Das Magische Dreieck: Austria Salzburg – Forza Viola?
Nach über zwanzigjähriger bewegter Fußballgeschichte ist es wieder so weit: Die Austria Salzburg ist endgültig wieder zurück im österreichischen Profifußball. Nach dem Aufstieg aus der Regionalliga West spielt der violette Salzburger Verein kommende Saison wieder in der zweithöchsten Spielklasse.
Die Geschichte von Fußballvereinen und deren Fans ist eine oftmals schmerzgeplagte. Das mussten auch die Fans und Verantwortlichen von Austria Salzburg einsehen, die in den 1990er Jahren noch zum Who’s who der österreichischen und internationalen Fußballszene zählten. 1933 gegründet, waren die 90er mit unter die erfolgreichsten Jahre. Meistertitel, Europacup-Runs, illustre Kader mit Namen wie Otto Baric, Otto Konrad, Nikola Jurcevic, Heimo Pfeifenberger, Adi Hütter. Das Lehener Stadion als Kultstätte österreichischen Fußballs. Dann der Umzug ins Stadion nach Wals-Siezenheim – und ein Wendepunkt am 6. April 2005. Ein österreichisch-thailändischer Getränkekonzern, der angeblich Flügel verleihen soll, übernahm die damalige Salzburger Mannschaft.
2005: ein Schicksalsjahr
Fankultur, Vereinsfarben und Co wurden geändert, der „harte Kern“ stand nach dem Einstieg des Mäzens vor Trümmern. Die Tradition, der vergangene Verein, die Erfolge der Vergangenheit schienen nicht mehr zur neuen „Ausrichtung“ zu passen – was dazu führte, dass im Oktober der Sportverein Austria Salzburg neu gegründet wurde. Und in der untersten Spielklasse wieder neu anfing. Das durchaus erfolgreich – denn bereits 2015 konnte man sich nach einigen Jahren durch die unterklassigen Ligen wieder im Profifußball wiederfinden. Immer wie ein Damoklesschwert über dem Verein hängend: die Spielstätte in Maxglan, die den Anforderungen der höheren Ligen nicht immer gerecht wurde. Ausweichstadien, Platzmieten und fehlende Einnahmen führten danach zur Insolvenz. Und damit fand sich der Verein wieder abseits der Profiliga wieder – in der Regionalliga West, aus der man prompt wieder abstieg, in die Niederungen der Salzburgliga.
Doch Austria Salzburg wäre nicht Austria Salzburg, wenn das das Ende gewesen wäre. Anhänger sprangen ein, der Verein konsolidierte sich und ist seither ein enges Geflecht zwischen Anhängern und Verein selbst geworden. Die Spielstätte in Maxglan wurde laufend modernisiert, noch vor zwei Jahren hätte man bereits den Sprung in die zweite Liga geschafft. Ein fehlender Bescheid der Stadt Salzburg, der die Dauer von Spielen in den Abendstunden geregelt hätte, machte dem dann einen Strich durch die Rechnung. Zwei Jahre später ist es so weit: Das Stadion in Maxglan ist zweitligatauglich, die Bescheide sind da, in der vergangenen Saison setzte man sich in einem spannenden Rennen gegen Imst durch und stieg auf. 2025/26 ist Austria Salzburg damit (endlich) in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse vertreten.
LigaZwa in Maxglan
Man sieht, die Geschichte von Austria Salzburg ist eine bewegte wie nur wenige andere. Grund genug dazu, dass wir zwei Vertreter der „neuen“ Salzburger Austria zu uns ins Studio eingeladen haben. Vorschreier und Salzburg-Ultra Salva stand uns ebenso Rede und Antwort wie Vereinsobmann David Rettenbacher, der selbst aus der Fanszene kommt. Ein Gespräch über Herausforderungen, sportliche Weichenstellungen, Fankultur zwischen Weststadion und Bischofshofen, strukturelle Herausforderungen und realistische Ziele.
PLAYLIST
The Alan Parsons Project – Sirius
Baddiel, Skinner & Lightning Seeds – Three Lions
Eros Ramazotti – Um’emozione per sempre
Tina Turner – The Best