wurstvomhundball 2024
Foto: Christoph Leeb

Das war der Wurst­Vom­Hund­Ball 2024

„Menschenrechte statt rechte Menschen“ – zum siebten Mal lud der WurstVomHundBall am vergangenen Samstag in die Linzer Stadtwerkstatt zum Tanz für Vielfalt, Gleichberechtigung und Toleranz.

Vor sieben Jahren als tolerante Gegenveranstaltung zum Burschenbundball Anfang Februar gedacht, hat sich der WurstVomHund-Ball in der Linzer Stadtwerkstatt in den letzten Jahren als Fixpunkt etabliert. Kein Wunder, die Tickets waren innerhalb von Minuten (wenn überhaupt) ausverkauft, und die Stadtwerkstatt hat sich auch Anno 2024 wieder optisch herausgeputzt.

Tanzen für Toleranz

Begonnen hat der WurstVomHundBall in diesem Jahr wieder bei windigen Bedingungen vor der Stadtwerkstatt mit den Sound Gurus. Die brachten die ersten Anwesenden mit Rhythmen zwischen Michael Jackson und Bella Ciao zum Tanzen, ehe der Ball auch offiziellerweise eröffnet wurde.

Was am WurstVomHundBall nicht fehlen darf? Neben Kunstinstallationen und Schnapsrädern natürlich auch ein buntes musikalisches Programm. Den Anfang machten an diesem Abend Endless Wellness, die ihr Debutalbum „Was für ein Glück“ am Ball präsentierten. „Hand im Gesicht“ als bekannteste Single durfte natürlich nicht fehlen. Genauso wie „Schöne Dinge“, womit nicht nur die Anwesenden am Ball gemeint waren. Wohl nicht ganz zu Unrecht als eine der Bands hierzulande bekannt, deren Bekanntheitsgrad derzeit am Stärksten ansteigt. Macht schon Spaß, muss man an dieser Stelle neidlos anerkennen.

Achtung, Wiederholungstäterin

Den Headlinerslot durfte eine Quasi-„Alte Bekannte“ am WurstVomHundBall bespielen. Ankathie Koi war bereits bei der Premiere 2016 zu Gast, hat auch einige Zeit lang in Linz gelebt, und konnte sich an den ersten Ball auch nur mehr vage erinnern. An dieser Stelle kleiner Spoiler: keine Angst, wir auch – war halt auch damals schon leiwand! Musikalisch ist Ankathie Koi zwischen „Viktoria“ und „Little Hell“ immer noch vor allem stimmlich über alle Zweifel erhaben, erlaubt sich auch Ausflüge ins Publikum und einen anständigen Stagedive zum Abschluss eines Konzertes, das wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge zum WurstVomHundBall passt. Bis zum nächsten Mal!

Was zu einem Ball dazugehört wie Würstel, Bier und Sekt? Eine Mitternachtseinlage. Die WurstVomHundball’sche Version davon kam 2024 vom „House of Crust“ und bot eine im wahrsten Sinne des Wortes bunte Show zwischen Pferdemädchen, Keksen und Klosaugglocken. Klingt schräg? War es auch!

Party zum Abschluss

Danach ging es endgültig in den „Party“-Teil des Abends über. Wer nicht im Cafe Strom bei den DJs Helix oder Mina Mora tun wollte, konnte das bei Tasheeno tun. Tasheeno präsentierten ein neues Live-Set, gewohnt zwischen Afro, Dub und Elektronik angesiedelt. Tanzbar wie eh und je, und etwas, was man durchaus mal sagen kann: hierzulande wohl musikalisch unverwechselbar. Wenn dann vielleicht auch noch Vocals dazu kommen würden, wäre vielleicht sogar noch mehr drinnen – reicht aber auch schon so!

Für den musikalischen Ausklang des Balls sorgte dann das Orchester von „Die Hydra“, die den auch zu dieser späten Stunde noch immer gerammelt vollen Stadtwerkstatt-Saal noch zum Tanzen brachten. Ehe die Ballnacht gegen 4 Uhr endete und am nächsten Morgen wohl bei vielen mit einem ungewohnten Brummschädel begann.

Übrigens: auch heuer wird der Gewinn des Balles wieder gespendet – dieses Mal an den Verein Zu-Flucht, der sich der Flüchtlingshilfe verschrieben hat. Nicht nur ob des sozialen Engagements ist der WurstVomHundBall ein willkommener Fixpunkt in der Linzer Kultursaison geworden – bis 2025, wenn die Tickets wohl ähnlich schnell über den virtuellen Ladentisch gehen werden wie heuer!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.