Leony: opulente Pop-Show
Oldschool Love heißt das zweite Album von Deutschlands mitunter erfolgreichstem Pop-Export Leony. Am Mittwoch im Posthof Linz wurde dazu ein mehr als ordentliches Pop-Konzert zelebriert.
Leony Burger alias Leony ist ein Phänomen. Die 27-Jährige mittlerweile in Berlin beheimatete Bayerin ist eine der Sterne im deutschsprachigen Pop-Himmel. Mit Songs wie Remedy, Friendships, Follow, Simple Life oder Easy Peasy ist sie deutlich in den zwei- und dreistelligen Millionenzahlen auf bekannten Streaming-Plattformen vertreten. Und ach ja, mit Fire hat sie auch Eingang in die Gehörgänge der Fussbalfans gefunden, war der Song doch der offizielle EURO 2024-Song. Touren? Tut sie auch, wie am vergangenen Mittwoch im zwar nicht ausverkauften, aber dann doch gut gefüllten großen Saal des Linzer Posthofes deutlich wurde.
Support: Philipp Dittberner
Support an diesem Abend? Gab es auch. Phillip Dittbärner, Dittelbacher, Tittelberger – oder einfach richtig: Philipp Dittberner. Der durfte sich im Trio mit zwei Begleitmusiker*innen von Leonys Band für eine knappe halbe Stunde ein paar Quadratmeter vor dem bühnenfüllenden Stoff-Drop von Leony schnappen. Durchaus sympathisch präsentierte sich der Berliner Singer/Songwriter und warf auch eine Kappe ins Publikum, die hoffentlich die Tourkalkulation nicht nachhaltig sprengen wird. Wolke 4 kommt im überraschend textsicheren Publikum klarerweise am besten an – ein schöner Supportslot für das, was kommen sollte.
Leony: ein audiovisuelles erlebnis
Im Rahmen von Hauptact Leony wurde deutlich, was ein Pop-Konzert mitunter auch ausmacht. Nämlich eine opulente Produktion, wo auch die obligatorische Windmaschine nicht fehlen durfte. Mit vier Background-Tänzerinnen, einer in der Bühne quasi versenkten Begleitband und einer überdimensionalen Video-Wall samt Live-Einspielungen werden hier alle Stückerl gespielt. Eine Produktion, deren Größe man im Posthof auch nicht aller Tage zu Gesicht bekommt. Leony selbst? Gibt sich gut gelaunt, spult das Konzert samt Outfitwechseln mehr als routiniert herunter. Und gibt sich dann doch manches Mal ein bisschen nahbar, nicht nur beim Happy-Birthday-Gruß für einen glücklichen Konzertbesucher oder einem Ausflug vor die erste Zuschauerreihe. Der Fokus liegt klarerweise auf Leonys Zweitling Oldschool Love, einem Medley von Lykke Lis I Follow Rivers bis zu Say My Name, aber auch Ausflügen in die Vergangenheit etwa mit Boots. Eine perfekt durchchoreografierte Show dazu rundet das Erlebins „Pop-Konzert“ an diesem Abend gekonnt ab.
Fazit
Was soll man zu Leonys Konzert groß sagen? Das war gut – Fans von Popkonzerten wurde hier ein audiovisuelles Gesamterlebnis geboten, das man so im Posthof auch selten zu Gesicht bekommt. Gut aufgelegte Protagonistin inklusive, das Publikum im Alter von Fünf bis Fünfundsiebzig zeigte sich auch großteils zufrieden. Ausverkauft wars zwar nicht, aber dann doch nicht so weit entfernt. Pop am Mittwoch darf gern auf eine solche Art und Weise genossen werden!
Foto: Lara Aigner, Christoph Leeb