Farewell Dear Ghost im Posthof: Indie geht immer noch!
Der Posthof Linz verwöhnte die Ohren der Indiefans schon vor dem Ahoi!Pop-Festival im November mit wunderbarer Musik. Am letzten Samstag verzauberten Farewell dear Ghost und Fear of Men auf ihre Art und Weise das Publikum.
Unerwartet haben die beiden Bands den Slot getauscht – und so betrat die britische Band „Fear of Men“ zuerst die Bühne. Vor knapp 200 Personen wurden die Lieder performt. Stilistisch kann man die Band und Frontsängerin Jess Weiss schwer in eine Schublade stecken. Schräge Klänge vermischen sich mit sanften Tönen, schwere Beats und melodischer Gesang machen die Musik der Band zu etwas Besonderem. Indie, der doch irgendwie anders ist – aber sehr eingängig. Nicht nur zum Anhören, sondern auch zum Anschauen – die Sängerin hatte für jedes Lied eine eigene, „außergewöhnliche“ Performance, passend zum Gesamtkonzept. Etwas erinnerte sie mich dabei an die österreichische Singer-Songwriterin Clara Luzia – was genau kann ich nicht genau beschreiben, ob es die Stimme, die Art wie sie die Gitarre hält oder ihr gesamter Auftritt ist, irgendwas war da sehr ähnlich. Für alle Indiefans, denen der 0815-Einheitsbrei schon zu langweilig wird kann ich die Band nur empfehlen.
Farewell Dear Ghost betraten somit als Headliner von dem Abend die Bühne. Zwei Mal hatte ich heuer schon das Vergnügen die Jungs mit ihrer momentanen Show live zu sehen – und ich muss gestehen, ich würde mir auch noch ein viertes Mal genehmigen. Klassischer Indie, vertont von vier bezaubernden Jungs – was will man da mehr ? Der Anziehung der Musiker ist es wohl zu verdanken, dass am Samstag das Publikum doch sehr jung war – und überwiegend weiblich. Zum Anschauen schon mal sehr schön – musikalisch, und ja, ich wiederhole mich eine Band, die in den Bann zieht und erst spät nach dem Konzert wieder loslässt. Seit ihrer EP „Skin“ zählen die Jungs zu den Besten Indie-Bands im Lande. Songs wie „Fire“ und „We were wild once“ dürfen bei einer gelungenen Show genauso wenig fehlen wie die Zugabe mitten im Publikum. Die Band ist einfach, ja, bezaubernd – aber das hab ich denk ich schon eh öfters erwähnt. Mit einem feinen Ohrwurm und glücklich ging es letzen Samstag heim – musikalisch für mich persönlich die bessere Alternative als die Abschlussparty vom Burnside in der Linzer Altstadt.
Foto: Christoph Thorwartl