Autonomics: powervoller Garage-Rock-Punk-Pop?!

Es gibt wohl wenige Bands, deren Stil derzeit so heiß diskutiert wird wie der der Autonomics. Das Trio aus dem amerikanischen Musikmekka Portland/Oregon kehrte zum Abschluss ihrer derzeitigen Europatour noch einmal nach Österreich zurück. In der Stadtwerkstatt konnten die Konzert-Nerds der Stahlstadt sich live von den unglaublich guten Qualitäten überzeugen.

Support an diesem, wie sich leider herausstellen sollte nur karg besuchtem, Konzert-Donnerstagabend gab es natürlich auch. Skynet Exit nannte sich das Quartett mit Ursprüngen in Wels – und sie machen Songs über Bier. Zumindest dürfte der köstliche Gerstensaft essentieller Bestandteil der Band sein. Da darf auch mal der Drummer eine wohlverdiente Bierpause einlegen. Ansonsten? Solider Pop-Punk, der an diesem Abend vor allem die älteren Besucherinnen überzeugen konnte. Kann man gerne mal hören!

Apropos gerne hören: die AUTONOMICS sind immer einen musikalischen Abstecher wert. Das Brüderpaar Vaughn und Evan Leikam sowie Frontmann Dan Pantenburg, dessen stimmliches Repertoire aber wirklich alle Tonlagen umfasst, legen live ein Set hin, das man gerne ansieht. Garage-Rock-Einflüsse paaren sich mit Power-Pop-Elementen, und nicht nur die akutelle Single „Superfuzz“, die gegen Ende des gut einstündigen Sets gespielt wird, bleibt in den Köpfen hängen. Das aktuelle Album „Debt Sounds“ überzeugt – Songs wie „Bad Blood“ und das (nicht immer live gespielte) „Nada Surf Hotel“ (sic!) machen auch auf Platte Spaß. Außerdem überzeugend: „Legalize it!“ – so das wohl nicht immer nur inoffizielle Motto einer Band, die sämtliche Schubläden verlässt, und die man sich live gönnen sollte.

Ein Konzert-Donnerstag für Enthusiasten – haben sich doch leider nur gut 30 Leute im Stadtwerkstatt-Saal eingefunden. Für all die, die nicht da waren: ihr habt was verpasst!

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.