VOODOO JÜRGENS: Ansa Panier, spüs auf!

Der österreichische Liedermacher, den man musikalisch zwischen Ludwig Hirsch und dem Nino aus Wien findet, hat mit seinen Beislcharme-Liedern zu einem unvergesslichen Abend eingeladen.  Als Unterstützung hatte er seine ANSA PANIER mit von der Partie – und den Support stellte EUROTEURO ohne Band, da diese keine Zeit hatte.

Vergangenen Mittwoch im Linzer Posthof hat ein sich Voodoo Jürgens die Ehre gegeben und die Stahlstadt mit seinen Alltagsgschichten in Gesangsformat zum Besten gegeben.

Ein Entertainer wie kein anderer, mit schwarzem Humor und coolem Pseudo-70er Jahre-Porno- Style bringt David Öllerer, besser bekannt als Voodoo Jürgens, eine ganz eigene Energie auf die Bühne des Posthofes. Ob man die Energie unterhaltsam findet, ist jedem selbst überlassen. So eigen die Musik von Herrn Jürgens ist, so durchmischt ist auch sein Publikum. Von Liebhabern des klassischem Austropop über die üblichen Hipster, die ein von FM4 gehypter Musiker mit sich bringt, bis hin zu den üblichen Verdächtigen, die man um zu jeder Tageszeit beim nächsten Würstlstand finden könnte, sind alle mit dabei.

Im Gepäck hat der Herr Jürgens zu seinen alten Liedern auch neue musikalische Stücke von der aktuellen Platte „s’klane Glückspiel“ mitgebracht. Aber egal ob „3 Gschichtn ausm Café Fesch“ erzählt werden, oder über die „Rode Sporttasche“ gesungen wird, man merkt, dass da eine eigene Art von Entertainer auf der Bühne steht. Man fühlt sich in das Wien einer anderen Epoche zurückversetzt, wo die Beislmusiker noch mit Schnaps bezahlt wurden. Den Schnaps hat es auch im Posthof gegeben.

Die Stimmung des Konzerts war von Anfang an durchmischt. Anfangs schleppend und lethargisch, bis dann Nummern wie „Gitti“ oder „Heite grob ma Tote aus“ kommen und das Publikum zu tanzen und singen beginnt, nur um gleich beim nächsten Lied auch schon wieder um ein neues Bier zu laufen.

Ein Erlebnis, das man bei einem Konzertabend mit Voodoo Jürgens bekommt, ist nur selten zu finden bei Musikern des Genre „Austropop“. Phonetisch gewordene Geschichten aus dem Wiener Gemeindebau ,die von der verstorbenen Journalistin Elizabeth T. Spira selbst stammen könnten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass auf die meisten Musiker genau der Umstand zutrifft, der auch in der letzten regulären Nummer des Abends besungen wurde: „Angst haums“.

Fotos: Christoph Thorwartl

 

Schreiben kann ich. (bester Beweis, dieser Satz hier). Lesen kann ich auch. (bester Beweis, meine Comic Sammlung) Auge fürs Detail hab ich ebenfalls. (ich zieh mich immer vollständig und alleine an)