„Scheiße, es ist nervig und scheiße, es ist toll!“

 

Im Wettbewerbsblock drei und vier wurden weitere elf Filme gezeigt. Der Spannungsbogen zog sich von Experimentalfilme über Dokumentationen bis hin zu Dramen. Auch inhaltlich wurde ein breites Spektrum abgearbeitet – hüpfende Kugeln und tief empfundene Schuld, für jeden Geschmack war etwas dabei.

Tod, Alkohol und Konflikte
Der Film „Last Stop“ zeigte das Schicksal einer Frau die erfährt, dass sie noch drei Monate zu leben hat. In der Metapher einer Busreise, die den Lauf des Lebens symbolisieren soll, zeigt das Werk unter der Leitung von Joachim Lyng die Reise zum „Last Stop“ der Frau.

Die österreichische Produktion „Spuren“ geht in Form eines Thrillers auf die Thematik „Alkohol am Steuer“ ein. Von Albträumen verfolgt, versucht ein Unfallfahrer mit dem Ableben seiner drei BeifahrerInnen umzugehen. Schnelle Bildschnitte, verstörende Bilder und Anspielungen auf die griechische Mythologie sind dabei die tragenden Stilelemente.

Politisch aktuell zeigt sich der Animationsfilm „Warda“, der die bestehenden Konflikte aus Sicht der dort lebenden Menschen beleuchtet. Die zwölf palästinensischen Jugendlichen, die hinter dem Film stehen, beschreiben darin Beziehungen, die über die gezogenen Grenzen hinweg gehen.

Tragische Vergangenheit und schmerzhafte Gegenwart
Im Kurzfilm „A lucky day“ lernen sich zwei Männer in einer Zelle kennen und kommen ins Gespräch. Sie erzählen einander von der Ungewissheit des Überlebens ihrer Familien und den Sorgen, die mit der Inhaftierung einhergehen. Am Ende des Films werden die beiden, offensichtlich durch einen Wärter vor der Zellentüre, aufgefordert, aufzustehen um anschließend die Einleitung von Gas in die Zelle zu hören. Die Zuschauer bleiben dabei verstört zurück.

In „Ballerina“ wird die Leidenschaft einer Tänzerin zum Ballet dokumentiert. Die Aufarbeitung balanciert dabei zwischen Leidenschaft, Selbstaufoperung und Erschöpfung. Schonungslos ehrlich und sehr privat führt die Tänzerin die ZuschauerInnen dabei in ihre Welt als Ballerina.

Bemühte Moderation
Die wechselnden ModeratorInnen versuchten das anfangs noch zahlreich vorhandene Publikum, das vorrangig aus Schulklassen bestand, zur Diskussion rund um die Filme zu animieren – was letztendlich ein Versuch blieb. Nach Abgang diverser Schulklassen blieben knapp zwanzig wirklich interessiere FestivalbesucherInnen übrig.

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Foto: System Jaquelinde