Klenk & Scheuba – Sag du, Florian

Auf ihrer Tour durch Österreich machten der Wiener Kabarettist Florian Scheuba und der Wahlniederösterreicher und Falter-Chefredakteur Florian Klenk Halt in Freistadt. Für uns Grund genug am Montagabend sich von Linz ins Mühlviertel zu begeben.

Nach kurzer Anmoderation des Veranstalters “Salzhof” starteten die Beiden auch schon ihr Gespräch. Da Florian Klenk der einzige Österreicher sein dürfte, der in Genuss des gesamten “Ibiza-Videos” gekommen war, wurde zuerst ausgiebig über die Stellen geplaudert, die von “Spiegel” und “Süddeutsche” nicht veröffentlicht wurden. Er erzählte davon, wie er von der Süddeutschen am Sonntag vor Veröffentlichung des Videos nach München gebeten wurde, um den Inhalt als quasi Dolmetscher zu analysieren. Klenk hört sich dabei heute etwas geschädigt an, sich mehrere Stunden von Straches Dialogen anhören zu müssen, und wo er selbst zugibt, dabei ein gewisses Stockholm-Syndrom mit ihm aufgebaut zu haben. Egal ob es darum geht, dass der Alt-Vizekanzler bei Sushi und Champagner über dekadente liberale Eliten schimpft, oder mit Johann Gudenus über ein Lokal spricht, bei dem man Drogen von der Karte bestellen kann.

Des Weiteren arbeiteten die Beiden die ersten zwei schwarz-blauen Regierungen zwischen 2000 und 2006 auf, wobei bei den Unmengen der damals geschehen Korruptionsskandale viele bereits vergessene Namen wieder klar werden, von denen bis heute noch Gerichtsverhandlungen geführt werden – Stichwort Buwog-Prozess. Unvergessen dabei die Telefonprotokolle, die der Falter-Redaktion 2010 zugespielt wurden und später von den “Staatskünstlern”, von denen auch Scheuba Teil ist, vorgetragen wurden. Zum Ende hin ging man den vergangenen Nationalratswahlkampf mittels lustigen Anekdoten durch, ehe die Beiden nach gut eineinhalb Stunden den Abend beendeten.

Foto: a_kep

Chemiewerker in der Stoistodt. Gesellschaft, Musik und Fußball