Ziemlich verschissen!
Da sitzt er also, der Traum aller Schwiegermütter jenseits der 60, bekannt für aalglatte, pseudoauthentisch charmante Opernballinterviews und redet schlecht über Österreich. Die, die ihn schon länger beobachten, wissen um die offen geäußerte Kritik Haiders, umso verwunderlicher ist die Reaktion darauf. Haider selbst erklärt einen Tag nach der Ausstrahlung seiner „skandalösen“ Aussagen, bei Intimfeind Heinzl, dass nur ein Wort, nämlich „verschissen“, die Öffentlichkeit auslöst, der er sich jetzt gegenüber sieht.
Auf Facebook ist haben sich Sympathisanten und Kritiker bereits in den entsprechenden Gruppen zusammengefunden. Besonders erschütternd dabei ist das Niveau in der Gruppe, die Haider nun nicht sonderlich gewogen ist. Hat Elfriede Hammerl im Zusammenhang mit der Causa „Arigona Zogaj“ im „Profil“ noch den Österreichern den Spiegel vorgehalten, so zeigt sich jetzt einmal mehr wie tief das Niveau sinken kann, wenn sich die Österreicher im Nationalstolz gekränkt fühlen.
Nach Haiders Aussagen soll nun auch der ORF über einen Rausschmiss des Entertainers nachdenken. Sollte der marode und abgewirtschaftete Sender wirklich soweit gehen, würde man einmal mehr unglaubliche Inkompetenz beweisen, nicht zuletzt weil der schmalzig angehauchte Haider sich nun zu einer authentischen Person entwickeln würde und dies wiederum dem Sender ein ehrlicheres Image bescheren würde.
Besonders erschütternd ist es, dass die Öffentlichkeit sich nun am Wort „verschissen“ aufhängt anstatt die Themen aufzugreifen die Haider vorgelegt hätte. Denn auch wenn die ÖVP nun scheinheiligerweise der Verpartnerung von homosexuellen Paaren zugestimmt hat, von einer Gleichberechtigung ist man in Österreich noch weit entfernt (und das nicht nur im Bezug auf die Rechte homosexuell orientierter Menschen).
Folgende Sätze sollen in diesem Zusammenhang unkommentiert im Raum stehen:
- „Wenn wir Dritte werden, gehen wir in Opposition.“
- „Ich kann mich an das Gespräch nicht erinnern.“
- „Die Bilanz ist sauber, die Bank ist sicher.“
In diesem Sinne: „Küss die Hand!“
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