Die Youki macht das Dutzend voll
Bereits zum zwölften Mal wird nächste Woche, vom 16.-21. November, das internationale Jugendmedienfestival YOUKI in Wels über die Bühne gehen. subtext.at wird auch heuer wieder aus Wels berichten – und hat sich vorab schon mal bei der YOUKI umgehört.„Insgesamt 462 Filme wurden heuer bei der YOUKI eingereicht. Davon kommen nur 150 aus Österreich.“, so Sebastian Höglinger, einer der Organisatoren des Festivals. Neben Österreich wurden auch Filme von Ländern quer über den Globus eingesandt. So finden sich im Programm unter anderem Filme von den Philippinen, aus Aserbaidschan und sogar aus Usbekistan. Die YOUKI hat also allen Grund, sich als internationales Festival zu bezeichnen. Einige Einsendungen lösen aber auch bei YOUKI-Organisations-Veteranen noch Staunen aus. „Mich erstaunt es immer, wenn Filme aus Ländern eingesendet werden, zu denen wir bislang absolut keinen Kontakt hatten“, erklärt uns Sebastian weiter. Als „Exoten“ will er diese Länder aber nicht unbedingt bezeichnen.
Bewertung muss sein
Da die YOUKI ein Medienfestival ist und auch Preise vergibt, müssen die Filme natürlich auch einer Bewertung unterzogen werden. „Der Juryjob soll aber nicht nur Arbeit sein, sondern auch Spaß machen“ – so zumindest die Meinung von Organisator Sebastian. Tatsächlich dürfte es nicht mehr allzu schwer sein, Mitglieder für die Jury zu gewinnen. „Obwohl wir uns natürlich schon Gedanken machen, wen wir da überhaupt einladen könnten“, fügt er dann lachend hinzu. Generelle Kriterien für die Bewertung der Filme sind aber nur schwer festzulegen. Die Youki ist auch das einzige Festival, das alle Filme bewertet – und nicht wie andere innerhalb fixer Genres ihre Wertungen vergibt. Neu eingeführt wurde heuer die Kategorie „Innovative Film Award“, wo es nicht um (die meist technische) Perfektion gehen soll, sondern die Reflexion medialer Entwicklingen im Mittelpunkt stehen soll. „Hier muss die Jury dann auch eine Begründung für ihre Bewertung angeben.“.
Kulturbereich am Hungertuch?
Auf die Frage, wie viele Stunden Arbeit in der Abwicklung eines Festivals stecken, will sich Sebastian gar nicht erst festlegen. „Ich möchte mich ehrlich gesagt davor hüten, das auszurechnen“. Zumindest ein kleiner Betrag kann mittlerweile schon bezahlt werden. „Diese Summen sind halt im Vergleich zur investierten Arbeit, wie so oft im Kultursektor, leider minimal.“ Das Engagement und der Hang zur Selbstausbeutung hält aber trotzdem niemanden an der Mitarbeit ab. „Das YOUKI Festival ist in seiner Grundkonzeption schon etwas sehr besonderes“ – neben der kommunikativen und doch noch überschaubaren Atmosphäre, die auch für das Org-Team einer der Hauptgründe ist, warum man sich die ganze Arbeit überhaupt noch antut. Schließlich gibt es ja immer wieder Momente, für die sich die investierte Arbeit gelohnt hat – ob das jetzt eine spontane Hotelparty oder ein Bernhard Fleischmann-Konzert ist, wo man in diesem Moment einfach froh ist, gerade dabei zu sein.
In zwölf Jahren Festival muss man natürlich auch Rückschläge hinnehmen. Etwa den Tod des Ideengebers Hans Schoiswohl im Jahr 1999. „Wenn eine so zentrale Stütze wegbricht, entsteht ganz notgedrungen eine Art Hilflosigkeit und inhaltliche Leere. Dann steht plötzlich alles still und keine/r weiß so recht wie es nun weitergehen soll und kann.“, meint Sebastian. Glücklicherweise gibt es mehrere Menschen, die das Festival weiterleben ließen und die YOUKI zu einem Fixpunkt in der internationalen Jugendmedienwelt gemacht haben.