Das Unsichtbare hörbar machen

Ohne elektrische und elektronische Geräte geht in unserer modernen Welt nichts mehr. Die sind so selbstverständlich, dass kaum jemand von den elektromagnetischen Feldern weiß, die vom Strom in solchen Geräten immer erzeugt werden.

Der japanische Künstler So Kanno hat mit seinem TechnoPhone ein Gerät entwickelt, um diese unsichtbaren Welten erfahrbar zu machen. Das TechnoPhone wandelt elektromagnetische Wellen, die in manchen Kreisen auch als „Elektrosmog“ bezeichnet werden, in akustische Signale um. In der Nähe von elektrischen Geräten entstehen so je nach Art der Geräte die verschiedensten Töne. Besonders ergiebig sind hier zum Beispiel Laptops, wo jedes Bauteil sein eigenes Geräsch hat.

Im Rahmen des Create Your World Festivals durften die BesucherInnen nach Anleitung von So Kanno  ein TechnoPhone Kit selbst zusammenbauen. Neben dem elektromagnetischen Sensor beinhaltet das Kit auch einen Lichtsensor, der vor allem Lichtwellen von künstlichen Beleuchtungsquellen (z.B. LEDs, Beamer, Handydisplays) in Töne umwandelt, und einen „freien“ Sensor zum Anschluss unterschiedlichster Geräte.

Sehr interessant war auch der Rundgang mit den TechnoPhones durch die Ausstellung im AEC, wo die Geräte ihr volles Potential ausschöpfen konnten. Ein bisschen wie Geisterjäger sah die Gruppe mit ihren selbstgebauten Geräten und Kopfhörern auf den Ohren aus, als sie da durchs Museum streifte, mit großen Augen alles abtastete, was ihnen vor die Sensoren kam. Und ein bisschen waren sie ja auch Geisterjäger.

Auf der Website von So Kanno findet man übrigens auch das Card Phone, das Magnetcodes beispielsweise von Kreditkarten zu Musik macht, und das Wifi Phone zum „Abhören“ von WLAN-Verbindungen.

Links:
http://technophone.org/
http://kannoso.org/

Fotos: Benedikt Reiter, a_kep