Forestglade Festival 2012

Eine Ära ging zu Ende – das Forestglade Festival fand am Samstagabend zum letzten Mal statt. Und dieses Ende wurde gebührend gefeiert – mit Incubus, Billy Idol, The Ting Tings, Therapy? und vielen mehr. 

Zuerst: das Wetter spielte nicht mit. Bedingt durch die Tatsache, dass es mitunter wie aus Kübeln schüttete, sowie gepaart mt einem aus Linz doch langen Anfahrtsweg wurden fIN und Young Guns verpasst – schade darum, aber der Rest entschädigte doch. Da wären zum Beispiel die irischen Punkrocker von Therapy?, die den Kreis am Forestglade schlossen, waren sie doch der erste Headliner. Die Show rief gemischte Gefühle im Publikum hervor. Die Fans der ersten Stunde waren zurecht begeistert, andere wiederum vermissten die Abwechslung in der Setlist – ein bisschen mehr als 3 Chords hätten es dann trotzdem sein dürfen ;). Spätestens bei „Nowhere“ waren aber alle wieder versöhnt.

Weiter ging es mit Rea Garvey – den meisten wohl eher bekannt als Leadsänger der Band „Reamonn“, die es seit 2010 nicht mehr gibt. Macht aber nichts – Rea Garvey bewies, dass er auch danach noch gute Musik machen kann. Auch wenn die Texte nicht die anspruchsvollsten sind, kommt dies der Textsicherheit des Publikums zugute. Und „Through the eyes of a child“ funktioniert live nach der Auflösung von Reamonn besser denn je.

Danach betraten „The Ting Tings“ die Bühne – und sollten zum heimlichen Highlight des Abends werden. Nummern wie „Hang it up“ und „That`s not my name“ sind nicht nur Ohrwürmer, sondern gehen vor allem live richtig ab. Noch besser wäre es nur gewesen, wenn die Ting Tings den Abend beendet hätten – es wäre eine Abrissparty geworden. So war das Konzert bestens geeignet, überschüssige Energien abzutanzen und den stärker werdenden Regen zu vergessen.

Als vorletzter Act des Tages betrat der „Rebel“ Billy Idol die Bühne – und bot alles, was ein gutes Rockkonzert ausmacht. Ein Poser vor dem Herrn, dem man das Alter zumindest auf der Bühne nicht anmerkt, Steve Stevens mit gekonnten Gitarrensoli, und das Gefühl, „endlich wieder mal auf einem richtigen Rockkonzert zu sein“. Eineinhalb stunden gab der Rebell Vollgas, eher der Rebel Yell das Ende des Konzertes und das Ende des Forestglades einläuteten.

Ende? Nein, keine Sorge, eine Band betrat danach noch die Bühne. Eine Band, über die das subtext.at-Team fast täglich ins Schwärmen gerät. Eine Band, deren abgesagtes Konzert letzten November Depressionen auslöste. Die Rede ist von Incubus. Am Forestglade war es dann soweit – und die Fans wurden nicht enttäuscht. Brandon Boyd und seine Mannen gaben ein fulminantes Finale – Tracks wie „Adolescents“ vom neuen Album waren ebenso vertreten wie ältere Stücke. Das Warten hat sich defnitiv ausgezahlt! So bleibt nur ein fader Beigeschmack – es wird wohl wieder eine zeitlang dauern, bis sie Österreich wieder beehren!

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.