DEEZ NUTS + THE GHOST INSIDE @ Arena Wien

Hardcore vom Feinsten mit THE GHOST INSIDE, DEEZ NUTS, STRAY FROM THE PATH und DEVIL IN ME war das gestern in der Arena Wien!

Die Portugiesen DEVIL IN ME sind eine energievolle Truppe der Art „Scheiß auf Fitnesscenter, ich gründ ne Hardcore-Band!“. Mit schnellen, eingängigen, melodischen Songs wird hier hochkarätiger, moderner Hardcore präsentiert. Dazu wird noch herumgesprungen, getanzt und gepogt, als gäb’s kein Morgen mehr – passt also soweit!

Dennoch schieden sich an der Band anscheinend die Gemüter. Während die ersten zwei Reihen mehr oder weniger in Bewegung waren, entschloss sich das restliche Publikum, lieber auf der Tribüne sitzen zu bleiben. Klar, der Fluch der Vorbands/Opener halt … Trotzdem enttäuscht es mich doch sehr stark, wenn man als Konzertbesucher nicht den Anstand hat, auf mehrmalige Aufforderung durch die Band, nach vorne zu kommen. Sänger Poli brachte es mit den Worten „It’s like we’re playing in Japan – because you guys are so fucking quiet!“ ziemlich gut auf den Punkt. Diese Stille änderte sich zum Glück im Verlauf der dreißigminütigen Spielzeit. Und obwohl es der Großteil der Anwesenden weiterhin vorzog, in den hinteren Sektoren der Halle herumzustehen, scharte sich doch relativ rasch eine mittelgroße Traube um Poli, als dieser auf die Absperrung kletterte. DEVIL IN ME gehören meiner Meinung nach eindeutig in eine ausverkaufte, kleine Arenahalle. Dort könnten voll auftrumpfen, hätten direkten Fankontakt und keinen Sitzstreik in den hinteren Sektoren.

Als nächstes versuchten STRAY FROM THE PATH aus Long Island, New York, die Menge weiter aufzuwärmen. Das gelang auch halbwegs gut und der abgehackte Mix aus Hard- und etwas Metalcore(?) brachte noch mehr Bewegung in’s Publikum.

Und schon ging’s los mit dem ersten Headliner des Abends: DEEZ NUTS mit Gutelauneaushängeschild und Szenevereiner JJ Peters. Verdammt, die armen Australier hatten’s nicht leicht. Bereits nach dem ersten Song ­– DER Partyhymne „Like There’s No Tomorrow“ – gab’s massive Probleme mit RealBads Gitarre, die in einer extremst langen Pause ausgetauscht werden musste. Den Fans war’s mehr oder weniger wurscht und man genoss die „nice little private time“, wie es JJ nannte, begoss das Ganze mit Jägermeister oder forderte ein Drumsolo. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging’s aber in alter Frische weiter und es folgte ein annähernd perfektes Konzert. Mitsinghymen wie „I Hustle Everyday“, „Your Mother Should Have Swallowed You“ oder das neue „Band of Brothers“ brachten die Stimmung zum Überkochen. Kurzgesagt: Wow, so macht Hardcore Punk einfach Spaß! So geht einem das Herz auf!

Nach diesem schweißtreibenden Abschnitt stand der zweite Headliner am Programm: THE GHOST INSIDE! Diese Band schafft es sogar, die metal- und hardcoreerprobten Gemäuer der ehrwürdigen Arena zum Knarzen zu bringen. Die Jungs aus L.A. setzten dort an, wo DEEZ NUTS aufgehört hatten und die Mission war klar: Ruhe ist erst, wenn auch der letzte im Publikum vor Erschöpfung umfällt. Also ebenfalls ein verdammt feiner Auftritt und ein gelungener Abschluss dieses Konzertabends. Bis auf ein Neues!

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.