„Sit Down and Sing“ – Live @ Posthof Linz
Die heurige Konzertsaison im Linzer Posthof wurde heuer mit der „Sit Down and Sing“-Tour eröffnet. Dabei gaben sich drei Songwriter – „The Late Call“, Tim Neuhaus sowie Ken Stringfellow die Instrumente in die Hand. Ein gelungener, wohnzimmerähnlicher Konzertabend mit einem überragenden Stringfellow.
Der in zwei Teile getrennte Abend begann jeweils mit einem etwa halbstündigen Set der drei Artists. „The Late Call“, gebürtiger Schwede, der auf Tapete Records veröffentlichte, beeindruckte bereits zu Beginn mit einer überragenden Stimme sowie gekonntem Gitarrenspiel. Lieder seiner aktuellen Platte „Pale Morning Light“ sorgten für eine angenehme Stimmung im – überraschend gut gefüllten – Konzertsaal.
Tim Neuhaus, Labelkollege von Thees Uhlmann auf Grand Hotel van Cleef, ging danach etwas elektronischer zur Sache. Loops waren Teil davon, und Neuhaus fokussiert sich nicht ausschließlich auf seine Stimme – mit „The Late Call“ könnte er da nämlich nicht mithalten. Wobei dies zugegebenermaßen Jammern auf gutem Niveau ist. Dafür werden da schon mal Koffer als Drumset missbraucht.
Apropos gutes Niveau: das wäre eine glatte Untertreibung, müsste man Ken Stringfellow beschreiben. Der hat nämlich sicher eine der besten Stimmen, die je im Posthof zu hören waren, und hat wahrscheinlich jeden Ton getroffen. Stücke seines Albums „Danzig in the Moonlight“ wurden hier mit einer stimmlichen Gewalt vorgetragen, die sich dauerhaft ins Gedächtnis einprägt. Nach der Pause wurde der ohnehin sehr lockere Abend mit weiteren Nummern, darunter auch „Doesn’t it remind you of something“ im Duett von Stringfellow und Loving.The.Alien-Sängerin Lea Föger, sowie einigen Coverversionen – unter anderem von Glen Hansard – abgerundet. Ein fulminanter Auftakt einer Konzertsaison mit einem fulminanten Ken Stringfellow, der mit diesem Auftritt einige Sympathien gewonnen hat!
Fotos: Christoph Thorwartl