AMY WINEHOUSE: Family Business

Geschichten und Dramen aus dem nicht so einfachen Leben einer jungen Frau und Reminiszenzen an längst vergangene Tage: Mit ihrem zweiten Album „Back To Black“ katapultierte sich Amy Winehouse kurzerhand in den Pop-Olymp. Wer sie abseits der Bühne, der Skandale und Exzesse war, versucht die Ausstellung „Amy Winehouse – Ein Familienportrait“ im Jüdischen Museum Wien zu beantworten.

Ausstellungseröffnung "Amy Winehouse: Ein Familienporträt"

Traurige Umstände sind dafür verantwortlich, weshalb es diese Schau überhaupt gibt. Am 27. Juli 2011 sorgte ihr zügelloser Lebenswandel dafür, dass Amy Winehouse in ihrer Londoner Wohnung verstarb. Mit ihrem Tod löste sie gleichzeitig ein Ticket für den „Club 27“ ein, der von Ikonen wie Jim Morrison, Kurt Cobain oder Janis Joplin bevölkert wird. Zu ihrem Erfolg hat nicht nur ihre vor Wiedererkennungswert nur so strotzende Stimme beigetragen, sondern auch fabelhafte Retro-Songs und eben genau dieser in keinster Weise nachzuahmende Lifestyle aus Alkohol und Drogen, der sie schließlich das Leben kostete.

Ausstellungseröffnung "Amy Winehouse: Ein Familienporträt"

Die Songs auf ihrem Debüt „Frank“ und vor allem auf „Back To Black“ hatten keinen doppelten Boden, aber Ecken und Kanten – genau wie sie selbst. Ihre Sujets waren auch nicht wirklich das typische Futter für den Mainstream. Auch ein Grund, weshalb einem die Lieder den Boden unter den Füßen so wirksam wegzogen. Brüchige Aufrichtigkeit in einer Welt, in der Schein und Sein an der Tagesordnung stehen. Eine reife Seele in einem jungen Körper. Ihre Waghalsigkeit, ihre Ehrlichkeit, aber auch ihre Schattenseiten haben und werden weiterhin dazu beitragen, dass man sich an sie erinnert. Sie ist zu einer glaubwürdigen Inspirationsquelle für viele geworden, die mit dem Leben auf irgendeine Art und Weise hadern.

Ausstellungseröffnung "Amy Winehouse: Ein Familienporträt"

Die Ausstellung im Jüdischen Museum Wien fokussiert sich mehr auf den familiären Hintergrund und auf ihre Wurzeln als auf ihre Rolle als Musikerin und globaler Popstar. Um Drogenabstürze, Alkoholexzesse oder Ex-Ehemann Blake Fielder-Civil macht die Vorführung einen Bogen. Vielleicht verständlich.

All Acces,- Tour,- und Backstagepässe, ein Grammy, Designer-Kleider, Schuhe mit hohen Absätzen, persönliche Fotos aus ihrer Schulzeit und Wohnungsgegenstände gibt es zu bestaunen. Alex Winehouse, Bruder der verstorbenen Musikikone, verabschiedet noch einmal mit einer persönlichen Werkschau seine Schwester, die zu Lebzeiten mit dem Weltruhm schwer zurechtkommen konnte. „Amy Winehouse – Ein Familienportrait“ verbreitet trotzdem Leichtigkeit statt Schwere. Ein Glücksfall.

Ausstellungseröffnung "Amy Winehouse: Ein Familienporträt"

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Amy Wineouse – Ein Familienportrait
noch bis zum 20. August 2014
JÜDISCHES MUSEUM Wien
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jmw.at
amywinehouse.com
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