Alle meine Linzer kriegn nen Klaps auf den Po!
Hip-Hop-Beats aus Linz und Schlager-Rap aus Köpenik. Der Linzer Average heizte mit seinem unverkennbaren Charme den Besuchern des Posthofs als Vorgruppe von Romano, dem schönen General aus Köpenik, heftig ein.
Langsam füllt sich der Posthof, wenig ist noch los, als zuerst DJ URL und nach einer kurzen Aufwärmphase auch endlich Average auf die Bühne kommt. Nach fast 10 Jahren am Start wirkt es, als wäre der Linzer Hip Hopper kaum gealtert. Mit einer Menge Energie und viel Motivationsarbeit begeisterte er den Linzer Posthof. „Oider Stuff“ und „Neiche Scheibn“ führten uns durch eine Zeitreise ihrer Erfolgsgeschichte. Er überrascht uns sogar mit zwei aktuellen Liedern, welche auf seinem neuen Album, Ende diesen Jahres, zu finden sein werden. Mit „Unter Uns“ greift er ein aktuelles Thema auf und verbreitet seinen Frust darüber in diesem Song. Die Albumrelease-Party wird fett und natürlich in Linz stattfinden. Zu guter Letzt holt Average noch Flip auf die Bühne um mit „Tanz den Mia“ seinen Auftritt abzurunden.
Romano, Cornerboy, MC Ramon, Left Coast sind ein paar seiner Pseudonyme. In Linz war er für uns der „schöne Gerneral“ Romano mit Zöpfen und Bomberjackenstyle, seines Zeichens Hauptakt des Abends. Roman Geike, so sein bürgerlicher Name, aufgewachsen und immer noch wohnhaft in Berlin-Köpenik, ist seit seiner Kindheit ein Musikfreak. Über erste Erfahrungen in der Metalband „“Maladment“ ergatterte einen Plattenvertrag bei BMG. Die Band hat jedoch andere Vorstellungen als das Label und so zieht MC Ramon weiter. Er widmet sich nun zunächst dem Drum&Bass und zieht mit seiner „Hightekcrew“ durch Tschechien und Polen. Mit DJ und Produzent Jan Driver macht schafft er 2003 sogar in Australien erste Erfolge, der Song „Ladies want it!“ auch in einem Werbespot von „Just Jeans“, dem dortigen H&M, auf. Jetzt ist Roman Geike mitte/ende 30 und seit 2005 als Romano unterwegs. Mit einer witzigen Mischung aus Schlager, Hip Hop und Rap mit DnB Elementen schafft er seine eigene ganz neue Musikrichtung und befreit sich aus dem Klischee, eine gewisse Musikrichtung zu bedienen. Er lädt uns mit einem „Klaps auf den Po“ ein, lässt uns ihn in seine Heimatstadt „Köpenik“ zu begleiten und nimmt das Publikum mit auf eine Fahrt in seinem „Sextrain“. Unterwegs stellt er uns seine Freundin „Julia“, einen Fan aus dem Publikum, und mit seiner neuen Nummer auch seine „Mutti“ vor. Anschließend fordert er uns auf: „Fackelt die Banken ab“. Gewappnet hierfür hat er sich auch mit einer neuen Nummer -„Mein Anwalt“. Seine Teils fragwürdigen Texte laden das Publikum zum Mitsingen und Party machen ein. Dank cooler Lichteffekte und einem wie immer ausgezeichneten Sound kann ich nur von einem wirklich geilen Abend sprechen. Ob sich der Romano- Style jedoch in der Stahlstadt durchsetzen wird, bleibt offen.
Foto: Lisa Leeb