Kölla-Session #2: Achtung, die Russen kommen!
Zur zweiten Ausgabe der neuen Kölla-Sessions im ehemaligen Burnside in der Linzer Altstadt haben sich die Linzer Veranstalter vom Regio Bash Festival gleich drei Bands eingeladen. WLVS aus Russland, Skyshape aus Tirol, sowie die bayrischen Urgewalten von Trust A Few. Auf einen Local Support wurde also offensichtlich verzichtet.
Es gilt gerade im Underground als ungeschriebenes Gesetz, dass man Local Supports vor allem deswegen hinstellt, um neben dem heimischen Support your Scene-Gedanken auch Leute zu den durch die Gegend tourenden Bands zu bringen. Am vergangenen Samstag im Linzer „Kölla“ wurde darauf verzichtet – gut 30 Unerschrockene wagten sich dann aber doch zu diesem Konzert. Und vor allem all jene unter ihnen, die bereits früh am Abend unterwegs waren, wurden keinesfalls enttäuscht. WLVS waren nämlich die gern gesehenen russischen Gäste, die den Abend eröffneten. Und wie sie das taten: das Noise-Gewirr drückt in der PA, die Vocals sind auch dann kraftvoll, wenn man neben „Vodka“ kein einziges Wort Russisch versteht, und die drei Herren waren sichtlich happy – auch wenn das ehemalige Burnside das kleinste Venue ever für sie war. Der kulturelle Austausch war ebenfalls gelungen – Freistäder Bier kommt auch im Osten geschmacklich mehr als gut an!
Skyshape gaben sich danach die Gitarren in die Hand. Platzbedingt eine Quasi-Floorshow, war doch ein stilistischer Bruch bemerkbar. Die Tiroler Jungs mit dem Herz am richtigen Fleck sind um einiges melodischer, waren aber dennoch nicht weniger hörenswert. Auch wenn ihnen eine echte Bühne sicher besser zu Gesicht steht als die normalerweise vom Tischfußball besetzte Erhebung im Kölla. Gerne wieder!
Ein weiterer Stilbruch sind musikalisch Trust a Few. Die Jungs aus der weltbekannten Metropole Reit im Winkl wissen, wie man ein anständiges Hardcore-Geknüppel veranstaltet. Da ist mehr Bewegung im Spiel als in so mancher Crowd, da wird Gas gegeben, als wäre es die letzte Show auf Erden. Trinkfest sind die Herren dann bayrisch-typisch sowieso, fuck Racism ist hier mehr als nur Programm – kurzum: die ideale Band, um einen spaßigen Abend zu verbringen, was wir sehr, sehr gerne auch einige weitere Male tun würden!
Foto: Christoph Thorwartl