Isolation Berlin – Die Sehnsucht nach Freiheit

Grungig, punkig und laut war es vergangenen Freitag im kleinen Posthof Saal. Isolation Berlin lieferten eine feine Show, die nicht nur der Redaktion noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Nach dem Konzert am Freitag Abend im kleinen Posthofsaal kann ich mir vorstellen, wie das Nirvana-Konzert damals in der KAPU war. Falls Isolation Berlin jemals so berühmt werden sollte wie die US-amerikanische Grunge-Band – wir können behaupten, dass wir bei bei dem extravaganten Konzert dabei und eine der 50 BesucherInnen waren. Isolation Berlin klingt als Nicht-Genrekundige wie eine Garage-Rockband – mit dem Unterschied, dass die Jungs aus Berlin ihre Instrumente auch wirklich beherrschen. Mit ihrem Debütalbum entzogen sie sich jedem momentanen vorherrschenden musikalischen Trend und gingen „Back to the Roots“ – Richtung Freiheit und Euphorie.

Wie Freiheit so klingt? Laut, Progressiv und grunge-ig. Und vorallem schön, nicht sanfte, umschmeichelnde Töne schön – sondern schön anders. Nicht überladen, keine aufwendigen Tonkonstellationen, nichts, das an eine hochgezüchtete Pudelrasse erinnert. Einfach authentisch und straight.

Textsicher bewiesen sich nicht nur die sechs Teenies in der ersten Reihe – die eins zu eins auch Teilnehmer einer H&M-Kampagne sein hätten können. Bei Songs wie „Lisa“ oder „Alles Grau“ hörte man auch von den hinteren Reihen vereinzelten Gesang. Das Konzert war nach 70 Minuten auch schon wieder zu Ende, für uns Zuschauer natürlich viel zu kurz – selbst mit Zugabe. Aber mit einer EP und einem Album gibt es zeitlich einfach nicht mehr her.

Ein sehr gelungener Konzertabend mit einer Band, die mit ihrem Anderssein hoffentlich noch weit kommt – und nicht nur damit ich dann in 20 Jahren sagen kann: ich war damals, 2016, dabei!

Fotos: Andreas Wörister

 

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