derMob #18: eine Ära geht zu Ende

Fast fünf Jahre gab es die „derMob-Veranstaltungen“, welche von dem Linzer Kollektiv auf die Beine gestellt wurden. Leider war derMob #18 am Freitag in der Stadtwerkstatt, moderiert von Georgie Gold, schlussendlich der letzte, der auch nur mehr von einem Übriggebliebenen des Kollektivs organisiert wurde. Ein großes Dankeschön (!) an das Kollektiv, besonders an Jakob Köttl, der bis zum Schluss lokalen Bands die Möglichkeit bat, auch in der Heimatstadt Anklang zu finden.

Nach einem eher intensiven und kälteren Arbeitstag stieg die Freude auf einen gemütlichen Abend, bei dem man sich vielleicht durch tanzfreudige Musik die Füße aufwärmen kann. Und ja, dies gelang bereits am Anfang der Veranstaltung. Wer am Freitag nicht pünktlich oder erst sehr spät zum derMob erschien, hat einen sehenswerten Musiker namens Paul Plut mit seinem Album „Lieder vom Tanzen und Sterben“ an diesem Abend versäumt. Eine grandiose Stimme, bedeutende Songtexte, die er mit besonderer Leidenschaft und einer authentischen Haltung dem Publikum wiedergab. Diese fantastische Darbietung des Musikers löste beinahe schon tranceähnliche Zustände bei den Leuten aus. Möglicherweise auch aufgrund der düsteren Nuance, die Paul Plut neben dem Bluesigen und dem Dialekt-Gospel mit auf die Bühne nimmt. Auch eine gewisse Leichtigkeit zeichnet den Musiker aus. Von einer „verteufelten“ Tonanlage lässt er sich zumindest nicht so schnell aus der Ruhe bringen.

Düstere Stimme, die den Zuhörer in den Bann zieht: Paul Plut!

Weiter ging es mit der Band DIVES aus Wien. Drei Mädels, die in die Richtung Garagen-Punk und Surf-Rock gehen. Anfangs machte sich ihre Nervosität bemerkbar und die Tontechnik hat in gewissen Momenten auch nicht hundertprozentig gepasst. Das eher jüngere Publikum war von ihrer Musik begeistert und andere wiederum legten währenddessen schon einmal Klopausen ein. Die Mädels könnten allerdings noch einiges aus sich rausholen. Naja, erwähnenswert wäre, dass es die Band noch nicht lange gibt. Ihre Gründung fand erst voriges Jahr statt und mal sehen, vielleicht verbessern sie sich durch mehrmalige Auftritte. Üben macht ja bekanntlich den Meister.

Ambitionierter Surf-Rock mit Potenzial: Dives

Dafür konnten mich „Back to Felicity“ diesmal überzeugen, die die eher träge Stimmung – ausgelöst durch die vorherige Band – wieder in gewissem Maße anhob. Die Indiepop-Band, welche nicht dem Klischee entsprechen will, präsentierte ihr neues Album „Dystopia“, bei dem sie den Ausbruch dieser bestehenden Mustern aufzeigen will. Wer über diese Indie-Dystopia mehr erfahren möchte, kann sich die Rezension im angegebenen Link gerne einmal durchlesen.  Auf jeden Fall, konnte man jede Menge Spaß bei dem Quartett mitansehen, wie auch fühlen. Es wurde mit der Zeit wahrlich fetzig!

„Dystopia“ – so das neue Album, das Back to Felicity releast haben!

Das Fetzige setzte auch mit der letzten Band fort. „Schmafu“, eine 5-köpfige Band, die in gewisser Weise nach dem Motto „Don’t give a shit about it“ – wie sie auch selber formulieren – leben und durch einen groovigen und funkigen Rap mit einem eher spaßigen Textinhalt – beispielsweise die Hymne der „Wurstkultur“ – eine Art Kabarett auf der Bühne darboten.

Nicht auf den Mund gefallen: Schmafu!

Tja, als allerletzte Band durften sie die Veranstaltung mit einem lustigen Entertainment abrunden. Allerdings wird dies eventuell nicht das Ende sein. Es ist vielleicht nicht einmal der Anfang vom Ende. Vielleicht aber das Ende des Anfangs. Und die Bands, die die Möglichkeiten zum Musizieren bekamen, durften sich durch diese tollen und gut organisierten Veranstaltungen des „derMob“ präsentieren und ihre Leidenschaft mit musikbegeisterten Menschen teilen. Danke nochmals an das Kollektiv und vielleicht bahnt sich ja in Zukunft etwas Neues an. Wer weiß?

Foto: Christoph Thorwartl

Konzert-, Musical- sowie Festivalliebhaberin. kurz gesagt: every kind of music - depending on my mood