Mark Peters: Spirits
„Nur selten gibt es Musiker die sowohl unser Herz als auch unseren Verstand für sich gewinnen können. Mark Peters ist einer dieser Künstler.“ Der Pressetext, den der gebürtige Londoner und mittlerweile Wahlwiener Singer/Songwriter Mark Peters aussendet, strotzt ja mal vor Selbstbewusstsein. Doch kann die erste EP, die auf den Namen „Spirits“ getauft wurde, das auch musikalisch umsetzen? Kurze Antwort: Ja, sie kann.
Mark Peters ist dort aufgewachsen, wo viele Musiker einmal im Leben hinwollen: in London. Seit Jahren hat es den gebürtigen Briten, der schon seit Jahren Musik macht, nach Wien verschlagen. Ja, es hat lange gedauert, bis mit der EP „Spirits“ sein Solo-Debut auf dem Markt ist. Sechs Songs werden dem Hörer dabei gegönnt – der Opener „Memories“ dürfte da so etwas wie die persönliche Vergangenheitsbewältigung Mark Peters‘ geworden sein. Selten wurde Melancholie auf musikalisch solch ironisch-fröhliche Weise verbraten. Auch der weibliche Background-Gesang tut dazu sein Übriges. Einflüsse aus dem Folk dürften ebenso stark im musikalischen Schaffensprozess des Briten enthalten sein – mit Geige und Co wird nicht gespart.
„Move Me“ knüpft danach nahtlos am Opener an, ist etwas bluesiger angehaucht, aber dennoch bestens als Radio-Single-Auskopplung geeignet. Was man jetzt als „radiotauglich“ abtun könnte, entpuppt sich als gelungene Interpretation zeitgenössischer Singer/Songwriterkunst. Ein Song, der es sehr gut versteht, auf die Emotionsdrüse zu drücken.
„You Go Low“ klingt anfangs dann fast so, als hätte Milow eine neue Single am Start. Was aber nicht abwertend klingen soll – die Stimme von Mark Peters kann mühelos mit Szenegrößen mithalten, auch wenn „You Go Low“ dann doch etwas mehr in die rockige Richtung abdriftet. „I’m a simple machine, and I can’t compete“, wie es Mark Peters in diesem Song vorträgt, stimmt in der Realität mit Sicherheit nicht – da haben wir schon viel, viel Schlimmeres gehört.
„24 Years“ schaltet einen Gang zurück, legt zunächst einen stark folkig angehauchten Start hin, nur um beim Refrain wieder so richtig zu explodieren. Dieser Faden zieht sich durch die gesamte EP, die einer emotionalen musikalischen Achterbahnfahrt gleicht. Im absolut positiv gemeinten Sinne – denn langweilig wird es bei Mark Peters sicherlich nie, und das oftmals befürchtete Füllmaterial hat seinen Weg auf die EP Gott sei Dank nicht gefunden.
Denn mit „Chinese Torture“ beweist, dass auch Balladen einen fixen Platz im musikalischen Repertoire von Mark Peters gefunden haben. Wenn das ganze dann noch so kraftvoll klingt wie im angesprochenen Track, dann dürfen dieser gerne noch weitere Vertreter dieser Art folgen.
Der Titeltrack zur EP, „Spirits“, entlässt den Hörer dann auch nach einem gut zwanzigminütigen Hörerlebnis, welches zu den intensivsten zählt, das wir die letzten Wochen gehört haben. Eine EP, die in sechs Tracks überraschend viele Facetten des Schaffens von Mark Peters abbildet. Eine EP, die zu den stärkeren zählt, die wir dieses Jahr in die Hände gekriegt haben. Eine EP, die passend zu ihrem Erscheinungsdatum zurecht Gänsehaut auslöst!
Die EP „Spirits“ ist am 31. Oktober erschienen und auf allen gängigen Plattformen hörbar.
Unser Projekt qlash.at präsentiert Mark Peters am 15. Dezember mit weiteren Vertretern des Vienna Songwriting Circles in der KAPU.
Zu Gast sein werden auch unsere Freunde des gemütlichsten Festivals des Landes, des Acoustic Lakeside-Festivals. Mehr Infos folgen in Kürze!
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