Fullsteam & Eastwood: Rain Songs für den Sommer

Denkt man an Linz und Musik, dann denkt man an Punk, Hip-Hop, Rock – aber garantiert nicht zuallererst an Country, Americana und Blues. Sollte man allerdings ändern: denn Fullsteam & Eastwood bewiesen am vergangenen Mittwochabend im Linzer Musikpavillon, dass ihr Album „Rain Songs“ Einiges verspricht. 

Zwei Single Malts, gereift während 27-jährigen Zusammenspiels in verschiedensten Konstellationen“ – so beschreiben sich Fullsteam & Eastwood selbst. Nicht nur musikalisch sind die Herren Eastwood und Fullsteam in der Stadt Linz auch aus anderen Projekten bekannt wie bunte Hunde – ersterer betreibt seit Kurzem die wohl beste Bar der Linzer Altstadt (Gastgartenverordnungen mal außen vorgelassen). Aber auch als absoluter Whiskey-Verweigerer kann man sich die „Rain Songs“, wie ihr eigentlich ja schon erschienenes, aber aus bekannten Gründen jetzt in den November verschobenes Album heißt, gerne zu Gemüte führen. Support? Gab es, von Mace Teller – dieses Mal solo, aber immerhin mit Drummer im (ausverkauften) Publikum. Singer/Songwriter-Nummern, die zum Headliner nicht nur musikalisch passten.

„Rain Songs“ heißt wie erwähnt das Debutalbum von Fullsteam & Eastwood. California, Americana, Whiskey, Southern States – die Welt, in die sie eintauchen, ist eine offensichtliche. Musikalische Detailverliebtheit inklusive, mit bekannten Gesichtern in der Begleitband nicht nur für Fans des Gernes interessant, lassen sie die Zuhörer in eine Umgebung abdriften, die aktuell noch viel weiter entfernt scheint, als sie ohnehin ist. Songs wie „I Quit The Bottle“ und „Lose My Mind“ lassen aber auch textlich tiefer blicken. Ein entspannter Mittwochabend im wie wir finden perfekt dazu passenden Ambiente des Linzer Musikpavillons, das nur einen Wermutstropfen hinterlässt: die physische Form des Albums lässt noch auf sich warten. Bis dahin legen wir aber schon mal das Geld für die Platte auf die Seite!

Foto: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.