Paul Plut – Rückkehr in die neue alte Heimat
Dass uns Corona noch immer stark beschäftigt, merkt man auch am Spielplan unseres Wohnzimmers, der Stadtwerkstatt. Als einziges Konzert in diesem Monat beehrte Paul Plut am Freitag den frisch renovierten Stadtwerkstatt-Saal. Ein trotz aller Einschränkungen sehr gelungenes Konzert, das die zahlreich erschienen Gäste nicht enttäuschte.
Es fühlt sich durchaus sehr traurig an zu wissen, dass man im normalerweisen starken Konzertmonat Jänner nur einmal den Saal der Stadtwerkstatt erblicken darf. Aber so ist es nunmal. Kommen wir auch schnell zum „neuen“ Saal. Denn das Haus hat die Lockdownzeit genutzt und diesen gehörig überarbeitet. Den neuen Boden kennen wir ja schon vom letzten Jahr. Aber noch viel wichtiger: die komplette Musikanlage wurde ausgetauscht, auf den neuesten Stand gebracht – und das hat dem Raum sehr gut getan. Nicht nur die nun schönere Akustik kann überzeugen, auch die kompaktere Ausführung der neuen Technik sorgt für ein merklich luftigeres Raumgefühl. Eine Punktlandung auf ganzer Linie.
Die legte auch der einzige Act an diesem sitzenden Abend hin, Paul Plut. Der tourt weiterhin mit Band und neuem Album „Ramsau am Dachstein nach der Apokalypse“ durch die Lande und ist dabei immer wieder ein Genuss. Nicht nur gehören die neuen Songs, allen voran „Schwarze Finger“ und „Genesis“, zu mit den besten Österreichs, sondern versteht Paul Plut es live immer wieder, den Saal in Trance zu versetzen. Beeindruckend, wie er einfache Dinge wie Ketten musikalisch geschickt verwendet und so eine einzigartige Klangkulisse erzeugt. Auch die Zusammenstellung der Begleitband kann wie im Herbst in Gutau jetzt auch in der Stadtwerkstatt überzeugen. Alles in allem gibt es an diesem Abend nichts auszuetzen und wir können jedem weiterhin nur empfehlen, selbst wenn man ansonsten kein Freund von Dialekt-Gesang ist, sich auf diesen Künstler einfach einzulassen, man wird nicht enttäuscht werden!
Fotos: Andreas Wörister