Schon wieder Filmfestival!
Bevor’s so richtig heiß wird und die Sommerkinos starten, laden diese Woche noch zwei gut bekannte österreichische Filmfestivals ein: Das International Film Festival Innsbruck, kurz IFFI, und das Vienna Shorts (früher VIS genannt). Also egal wo du in Österreich bist, ein Filmfestival ist in der Nähe!
31 Jahre gibt es das IFFI schon und ist nach Viennale, Diagonale und Crossing Europe das viertgrößte Festival Österreich (und das größte im Westen). Das Innsbrucker Filmfestival zeigt Filme aus Regionen und zu Themen, die in den großen Kinos keinen Platz finden. Meist gesellschaftskritisch, oft politisch.
Krieg, Klimakrise und Pandemie werden sich im Programm wiederfinden. Aber „mit viel Humor, sachlicher Distanz, fantastischen Details oder leichter Ironie“, wie das Festival verspricht.
IFFI #31 führt von den Gewässern des Amazons über die Weiten Patagoniens, in berüchtigte Viertel Nigers in ein kleines Dorf im Kosovo, auf einen Roadtrip durch den Iran und in die Unterwelt einer chinesischen Kleinstadt. Es streift den Krieg in der Ukraine, die komplexe und unruhige Situation in Haiti, die Minenarbeit in Bolivien und das Leben der Jungen in der venezianischen Lagune.
Wettbewerbe für Spiel- und Dokumentarfilm, eine Jugendjury, ein Publikumspreis, dazu eine Retrospektive „MULTIPLE EXPRESSIONS OF AFROFUTURISM“, die Claire Diao kuratiert hat und die Programmsektion WELTWEITE VISIONEN. Das IFFI Programm wirkt dermaßen dicht, dass ich Angst habe, in nur zwei Tagen nicht genug davon zu sehen. Ich freu mich drauf!
IFFI – #31 International Film Festival Innsbruck
24. bis 29. Mai 2022
Spielorte: Leokino & Cinematograph
www.iffi.at
Langfilme sind Angeber, hab ich schon 2015 festgestellt. Denn bei VIENNA SHORTS, dem internationalen Kurzfilmfestival in Wien, werden jährlich rund 360 Filme aus aller Welt gezeigt – keiner länger als 30 Minuten. Das ist aber auch die einzige Beschränkung. Spielfilm, Dokumentation, Avantgarde, Experimentell, Animation, Musikvideo – aus 5.000 Einreichungen werden die Programme für vier Wettbewerbe ausgewählt.
Nebenbei wird noch ein Rahmenprogramm mit Vermittlung, Gesprächen, Vorträgen und Workshops geboten. Und natürlich Party! Konzerte und Live-Performances gehören ebenso fix zum Programm wie ausgedehnte Partynächte im Club-U am Karlsplatz. Wer sich erinnern kann, war nie wirklich dabei!
Vienna Shorts hat als erstes Festival Österreichs eine eigene App veröffentlicht. Die ist Programmheft, Festivalpass, Ticketshop und Kinoticket in einem. Der Festivalpass ist dort hinterlegt und somit kann man leicht seinen gewünschten Sitzplatz im Screening seiner Wahl reservieren. Die App ersetzt somit auch das Ticket, das am Eingang hergezeigt werden muss. Die Version 2.0 soll dann schon im Juni starten und zusätzlich einen Streamingdienst enthalten.
Vienna Shorts – 19. Internationales Kurzfilmfestival
25. bis 30 Mai 2022
Spielorte: Stadkino im Künstlerhaus, METRO Kinokulturhaus, Österreichisches Filmmuseum, Gartenbaukino, Wild im West
www.viennshorts.com
online gehts weiter
Beide Festivals haben in den letzten beiden Jahren Möglichkeiten gefunden, mit Streaming einen Betrieb ohne Live-Publikum aufrecht zu halten. Dieses Know-How kommt uns jetzt zugute, denn die Festivals bieten über die nächste Woche noch einiges an Programm für zuhause. Das IFFI bietet bis 8. Juni neun ausgewählte Filme auf einer eigenen Plattform an -> iffi.at/streaming
Die letzten beiden Jahre haben das Vienna Shorts dazu veranlasst, gemeinsam mit Partnerfestivals in den Niederlanden, Deutschland und Polen ein eigenes Streamingportal zu starten. This Is Short wurde die Basis für eine vielfältige Kurzfilmplattform und bietet die Möglichkeit für Online- und Hybridfestivals ganz ohne Pandemiebeschränkungen. Daneben hat das Festival noch seine eigene digitale Plattform, die während und nach dem Festival aktiv sein wird. Unter viennashorts.filmchief.com können bis 30. Juni auswählte Kurzfilme abgerufen werden. Reinschauen lohnt sich, denn das Programm ändert sich mehrmals.