GBH in der Kapu
Foto: Christoph Leeb

G.B.H.: 42 Jahre und nicht müde

Echte Legenden des britischen Hardcore standen am Mittwochabend in der Linzer KAPU auf der Bühne: GBH. Support kam von den Linzer Skatepunk-Veteranen von Vacunt.

Mittwochabend, KAPU, Sauna, Bier. So könnte man das Konzert der britischen Hardcore-Legenden G.B.H. in einigen Worten zusammenfassen. Unglaubliche 42 Jahre stehen Collin Abrahall und Co bereits auf den Bühnen, die die Welt meistens nicht bedeuten. Aber mal der Reihe nach. Denn der spontan für die leider ausgefallenen „This Means War“ eingesprungenen Skatepunk-Veteranen Vacunt sind mehr als nur eine Erwähnung wert. Auch in reduzierterer Form – gute Besserung and stay strong an dieser Stelle! – ist Linz‘ finest in Sachen Hardcore auch nach mehr als zwei Jahrzehnten nicht müde geworden. „Welcome To Linz“ ist nicht nur ein Songtitel, sondern vielmehr das Motto von Vacunt. „Cheating Death“, „Spraypaint“, „Fuck The Fakes“ – Vacunt wissen, wie man einen Abriss mit politischem musikalischen Background veranstaltet. Immer noch mit der lohenswerteste Moshpit der Stahlstadt.

G.b.h.: Happy Anniversary!

G.B.H. muss man eigentlich nicht mehr vorstellen – immerhin sind sie gerade auf vierzigjähriger Bandjubiläumstour, die virusbedingt dann halt gleich mal um 42 Jahre verlängert wird. „We are old“, so Frontmann Collin Abrahall, aber er sei immerhin gefühlt erst 27 Jahre alt. Was folgt, ist: überwältigend, in mehreren Hinsichten. Die Kapu verwandelt sich in ein Biotop aus subtropischem Klima, buchstäblich von den Wänden tropfendem Schweiß, garniert mit einer leicht hopfigen Note im Finish. Collin Abraham und Gitarrist Colin Blyth sind seit dem Anfang dabei, die beiden anderen Member Ross Lomas und Scott Preece aber auch schon mehr als 25 Jahre. Das merkt man auch – die Jungs haben nicht nur vor dem Gig in der KAPU-Bar, sondern auch on stage sichtlich Spaß an ihrem Schaffen. Ernst nehmen sie sich nicht immer dabei – und das ist gut so, und spätestens bei „Sick Boy“ brechen alle Dämme und die KAPU verwandelt sich in einen einzigen Moshpit. Was soll man sagen: wenn so ein Mittwochskonzert aussehen kann, dann wollen wir bitte nur noch solche Mittwochskonzerte erleben!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.