Foto: Christoph Leeb

Nada Surf: Still Popular

Zugegeben, es gibt bessere Konzerttermine als Montag im Sommer. Die New Yorker Indie-Dauerbrenner Nada Surf bewiesen aber im Posthof auf der Frischluft-Stage, dass sie noch lange nicht zum alten Musikeisen gehören.

Montag, Linz, Sommer – es gibt wahrlich bessere Termine für ein Konzert. Macht ja nix, denn die Indie-Urgesteine von Nada Surf nimmt man auch an diesem Tag gerne mit. Matt Caws, Daniel Lorca und Co sind seit 1992 aktiv – das beinahe in Originalbesetzung und mit einer Diskografie, die man als Synonym für die Bezeichnung „stattlich“ nennen konnte.

Zunächst aber mal ein bisschen Kritik: denn Support Brett Newski hatte den undankbaren Part übernommen, um 19:30 die Bühne zu betreten und den Abend zu eröffnen. Schade: denn um diese Zeit waren viele der gut 200 Leute noch gar nicht anwesend, was auch nicht verwunderlich ist, ist auf den Tickets doch 20 Uhr als Starttermin gedruckt gewesen. So erwischten auch wir nur noch ein paar Songs. Schade – denn Brett Newski überzeugt hier durch charmante Bühnenpräsenz, lässt sich nicht nehmen, mit jedem Besucher persönlich abzuklatschen, und steht auch danach für das eine oder andere Bier zur Verfügung. Angesichts der Umstände: chapeau!

Nada Surf: seit den 90ies nicht mehr wegzudenken

Nada Surf selbst muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Matt Caws, Daniel Lorca, Drum-Machine Ira Elliot und Doug Gillard stehen seit 1995 in unveränderter Besetzung auf der Sage. „Popular“ aus dem Debut „High/Low“ ist zu einer der Hymnen des 90er-Indie geworden, und Nada Surf sind gerade hier in Österreich sehr sehr gerne gesehene Gäste. Dass sie musikalisch immer noch begeistern können, beweisen sie nicht nur mit einem gelungenen „Where is my Mind“-Cover, sondern mit einer Setlist, die drei Jahrzehnte Bandgeschichte umfasst. Mit „Là pour ça“ gibt es auch einen französchen Song – Daniel Lorca dürfte unserer Meinung nach gerne öfters an die Main Vocals. Natürlich sind es die Songs wie „Inside Of Love“ und „Blankest Year“, die die größten Ohrwürmer geworden sind, aber auch sonst präsentieren sich Nada Surf auf gewohnt sehr gutem Niveau. Das dürfte auch das Publikum so gesehen werden – für einen Montag ein guter Konzertabend!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.